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Q & A

MedPort - Thema des Monats - Wechseljahre - Q & A
 
  
 
 
  1. Kann ich selbst erkennen, ob ich in den Wechseljahren bin?
    Ja, denn der Beginn der Wechseljahre macht sich bei den meisten Frauen durch Zyklusunregelmäßigkeiten oder andere Begleiterscheinungen bemerkbar. So kann zum Beispiel ein subjektiv empfundenes Unwohlsein, Reizbarkeit, beginnende Schlafstörungen und Nachlassen der Ausdauer auf eine hormonelle Veränderung hinweisen. Deutliche Anzeichen der Wechseljahre sind Hitzewallungen, Schlafstörungen und Schweißausbrüche. Bei einigen Frauen treten jedoch keine Symptome auf, da jeder Körper anders auf Veränderungen reagiert. Eine definitive Auskunft kann Ihnen aber Ihr/e Frauenarzt/ärztin geben.

  2. Wie kann bestimmt werden, ob ich in den Wechseljahren bin oder nicht?
    Die Frauenärztin oder der Frauenarzt können mit Sicherheit bestimmen, ob sich eine Frau im Klimakterium befindet. Anhand der Beschwerden sowie einer allgemeinen und gynäkologischen Untersuchung lässt sich feststellen, ob die Wechseljahre bereits eingesetzt haben. Durch die Bestimmung der Östrogen- und FSH- (Follikelstimulierendes Hormon) Werte können zu-sätzliche Informationen gewonnen werden, die für die Diagnose wichtig sind.
  3. In letzter Zeit habe ich oft starke Hitzewallungen. Woran liegt das?
    Durch die hormonellen Schwankungen geraten die vegetativen Gehirnzentren, die unter anderem die Körpertemperatur und den Kreislauf regulieren, ins Ungleichgewicht. Aufgrund der eingeschränkten Wärme-regulation tritt häufig ein starkes Hitzegefühl auf. Viele Frauen leiden dadurch auch unter Schweißausbrüchen.

  4. Ist es wahr, dass Hormonprodukte Brustkrebs verursachen?
    Mittlerweile liegen zahlreiche Studien vor, die sich mit dieser Problematik beschäftigen. Der Überblick über die verschiedenen Untersuchungen zeigt, dass eine Langzeit-Hormontherapie zu einer leichten Erhöhung der diagnostizierten Brustkrebs-Fälle führt. Ob diese Erhöhung klinisch relevant ist, wird immer noch diskutiert, da diese Inzidenzerhöhung keinen negativen Einfluss auf die Mortalität und den Verlauf der Erkrankung hat. Wichtig ist, in dieser Diskussion nicht zu vergessen, dass auch Alkohol, Übergewicht und Bewegungsmangel sowie das weibliche Geschlecht an sich, das Älterwerden und schon vorhandene Brustkrebsfälle in der ersten Generation der Familie, Risikofaktoren darstellen. Die Entscheidung über eine LangzeitHormontherapie sollte daher sorgfältig abgewogen werden, indem sowohl die Risikofaktoren, als auch der Nutzen der Behndlung im Hinblick auf Osteoporoseprophylaxe, kardiovaskulären Schutz und letztendlich das gesamte Wohlbefinden der Patientin betrachtet werden.

  5. Mein Frauenarzt hat mir gesagt, dass eine Hormonersatztherapie auch Vorteile für die Gesundheit im Alter bringt. In welcher Form trifft das zu?
    Die Hormonersatztherapie bewirkt nicht nur eine Linderung bzw. Beseitigung der klimakterischen Beschwerden, sondern dient auch als Prophylaxe für unerwünschte Spätfolgen. Studien haben gezeigt, dass eine Hormonersatztherapie das Risiko einer Osteoporose vermindern und auch einem Herzinfarkt vorbeugen kann.

  6. Inwieweit kann eine Hormoneinnahme meine Wechseljahrs-beschwerden lindern?
    Viele der lästigen Begleiterscheinungen des Klimakteriums, wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen werden durch eine Hormonersatztherapie positiv beeinflusst. So werden zum Beispiel Zyklusunregelmäßigkeiten reguliert, und Hitzewallungen treten nur noch in sehr milder Form auf oder verschwinden ganz.

  7. Seit einiger Zeit habe ich Probleme beim Geschlechtsverkehr. Kann das mit den Wechseljahren zusammenhängen? Was kann ich dagegen tun?
    Es ist durchaus möglich, dass sich in den Wechseljahren die sexuellen Bedürfnisse verändern. Dies kann daran liegen, dass die Scheide aufgrund der geringeren Durchblutung nicht mehr so schnell feucht wird. Auch Schmerzen beim Verkehr können auftreten. Die Scheidenhaut ist dünner und damit empfindlicher. Bei starken Beschwerden können für die Behandlung der trockenen Scheidenschleimhaut Cremes, Zäpfchen oder Scheidentabletten angewendet werden. Häufig ist jedoch die psychische Komponente ausschlaggebend für einen Rückgang der sexuellen Aktivität. Viele Frauen fühlen sich in älteren Jahren nicht mehr so attraktiv und glauben, damit für den Partner nicht mehr ansprechend genug zu sein. Hier hilft ein offenes Gespräch mit dem Partner.

  8. Ich habe stark an Gewicht zugenommen, obwohl ich nicht mehr esse als früher. Kann das mit der Hormonersatztherapie zusammenhängen?
    In der Regel sind durch eine Hormontherapie keine Gewichtsschwankungen zu erwarten. Lediglich zu Beginn der Therapie kann die Waage 1 – 2 Kilogramm mehr anzeigen, da sich vorübergehend Flüssigkeit im Gewebe einlagert. Nach wenigen Wochen jedoch reguliert sich das Gewicht wieder.

  9. Ich nehme seit einiger Zeit Hormontabletten zur Linderung meiner Wechseljahrsbeschwerden. Muss ich trotzdem noch verhüten?
    Solange Sie noch Blutungen haben, sollten sie, wenn kein Kinderwunsch besteht, verhüten. In den letzten Jahren vor der Menopause findet nicht bei jedem Zyklus ein Eisprung statt. Andererseits kann aber auch bei unregelmäßigen Zyklen ein Eisprung stattfinden; und bei einem Eisprung ist auch eine Befruchtung möglich. Die Verhütung im Klimakterium unterscheidet sich von der Verhütung in früheren Lebensabschnitten grundsätzlich nicht. Im Klimakterium ist die Fruchtbarkeit zwar eingeschränkt, aber dennoch gegeben. Eine hormonelle Kontrazeption, Kondome oder Diaphragma, die Spirale oder etwa eine Sterilisation sind denkbar. Hat eine Frau seit mehr als sechs Monaten keine Monatsblutungen mehr und liegt der Wert des follikelstimulierenden Hormons (FSH) bei wiederholten Untersuchungen über 40 mU/ml, wird die Frau mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr schwanger. Zur Bestimmung des FSH-Werts wird von der Frauenärztin/dem Frauenarzt eine Blutprobe analysiert.

  10. Kann ich trotz meines leicht erhöhten Blutdrucks Hormonersatz-therapeutika einnehmen?
    Durch eine Hormonersatztherapie kann ein leicht erhöhter Blutdruck sogar gesenkt werden, so dass man wieder Normalwerte erreicht. Generell haben die Hormone, insbesondere Östrogene eine positive Wirkung auf die Blutgefäße und die Blutfettwerte, die für die Entstehung von Gefäßverkalkungen von großer Bedeutung sind. Damit helfen Östrogene neben vielen anderen wichtigen Aufgaben auch mit, eine Gefäßverkalkung zu verhindern und verringern sogar deutlich das Risiko eines Herzinfarktes.