Östrogene:
Oberbegriff
für die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone, wie Estradiol, Estron
und Estriol. Sie werden während der Reifephase in den Follikeln (Ei-bläschen)
der Eierstöcke und in der Plazenta (Mutterkuchen) produziert und haben
im weiblichen Körper verschiedene Aufgaben. Insgesamt ist es das
Hormon, das den größten Beitrag zur körperlichen und psychischen
Entwicklung und Lebensgefühl jeder Frau leistet. Beginnend in der Pubertät
mit der Brustentwicklung, über den monatlichen Zyklus bis hin zum Knochenaufbau
und der Kollagenbildung zur Erhaltung der Hautelastizität, sind Östrogene
im Spiel. Außerdem fördern sie den Haarwuchs auf dem Kopf, fördern
die Konzentrations- und Merkfähigkeit, durchfeuchten die Scheidenschleimhäute,
beugen Infektionen der Harnwege, Scheide und Augen vor und wirken sich positiv
auf die Blutgefäße und damit das Herz-Kreislaufsytem aus.
Folgende
Östrogen-Arten gibt es:
Natürliche
Östrogene, sind identisch mit den Östrogenen, die in den Eier-
stöcken gebildet werden, dazu gehört z. B. 17ß-Östradiol.
Die drei wichtigsten natürlichen Östrogene heißen Estradiol,
Estron und Estriol.
Synthetische
Östrogene, sind künstlich hergestellte Östrogene, die der
Körper nicht bildet. Sie werden in Anti-Baby-Pillen, nicht aber zur Hormonersatz-therapie
eingesetzt, dazu gehört z. B. Ethinylestradiol.
Konjugierte
Östrogene, sind eine Mischung verschiedener Substanzen, die ähnlich
den Östrogenen aufgebaut sind und entweder aus Pflanzen oder dem Harn trächtiger
Stuten gewonnen werden.
Progesteron:
Ist ein
weibliches Geschlechtshormon, das bei fertilen Frauen in der 2. Hälfte
des Zyklus im Gelbkörper des Eierstocks gebildet wird. Während der
zweiten Zyklusphase ist Progesteron das vorherrschende Hormon. Die Gebärmutter
wird in dieser Phase auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Bei
Eintritt der Schwangerschaft bereitet Progesteron die Brustdrüsen auf die
Milchproduktion und –abgabe vor, führt zum dauerhaften Anstieg der Basaltemperatur
und wird vor allem im Mutterkuchen (Plazenta) produziert.
Gestagene:
Sind synthetische
Hormone, die dem Progsteron, dem körpereigenen Gelbkörperhormon,
ähneln. Die künstlich hergestellten Verwandten werden in der hormonellen
Kontrazeption (Schwangerschaftsverhütung) zur Ovulationshemmung und in
der HRT zum Endometriumsschutz (Schutz vor Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut)
eingesetzt. Darüber hinaus fördern Gestagene den Aufbau des Bindegewebes,
erhöhen die Blasenkapazität und erhalten die Knochenmasse.
Androgene:
Sammelbegriff
für männliche Sexualhormone, wie z. B. das Testosteron. Männliche
Hormone werden auch in den Eierstöcken und der Nebennierenrinde von Frauen
produziert. Ein Estrogenmangel in der Postmenopause kann zu einem relativen
Überschuss der männlichen Hormone führen.
Testosteron:
Zählt
zu der Gruppe der Androgene und ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon.
Auch bei Frauen wird in den Eierstöcken und in der Nebennierenrinde Testosteron
in geringen Mengen produziert. Es steigert die Libido der Frau, führt aber
bei einem Überschuss zu einer allgemeinen Vermännlichung (Virilisierung).
Im männlichen
Körper bewirkt Testosteron die Entwicklung der Geschlechtsorgane, die Ausbildung
der Geschlechtsmerkmale (Behaarungs- und Fettverteilungsmuster, tiefe Stimme)
und die Samenbildung. Im männlichen wie auch im weiblichen Körper
trägt Testosteron zum Wachstum der Knochen in der Entwicklungsphase bei,
erhöht die Muskelmasse und senkt das Cholesterin im Blut.
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