Die
Lunge – ein faszinierendes Organ mit einer riesigen Oberfläche
Faszinierende 100 Quadratmeter
Fläche, soviel wie ein Tennisplatz, mit einem Luftaustausch von 10.000
bis 20.000 Litern pro Tag: Das ist unsere Lunge. Die Lunge ist das Organ unseres
Körpers, das mit der größten Oberfläche in ständigem
Kontakt zur Umwelt steht.
Millionen Lungenbläschen
entnehmen der Luft Sauerstoff, den wir für viele Stoffwechselvorgänge
benötigen und führen Kohlendioxid und andere Gase als Endprodukte
der unterschiedlichen, im Körper stattfindenden Reaktionen ab. Es leuchtet
ein, dass Funktion und Gesundheit einer derart großen, ständig der
Umwelt ausgesetzten Oberfläche durch Rauchen, Umwelteinflüsse und
verunreinigte Luft beeinflusst werden.
Heute werden bereits 10
Prozent aller Todesursachen durch Atemwegserkrankungen verursacht, jeder 5.
Krebstote ist ein Raucher. 40 Prozent aller Patienten der Intensivstationen
sterben einen "Lungentod", ein Drittel aller anerkannten Berufskrankheiten
betreffen die Lunge.
Während andere Krankheiten
wie zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen zurückgehen, sind die Atemwegserkrankungen
auf dem Vormarsch. Man rechnet mit einer Steigerung von insgesamt 25 Prozent
bis zum Jahre 2010.
"Die großen Vier"
Lungenentzündung, chronische
Bronchitis / Lungenemphysem (auch unter der Abkürzung COPD zusammengefasst),
Tuberkulose und Lungenkrebs sind die vier am häufigsten vorkommenden Lungenkrankheiten.
Ihre Bedeutung ist enorm: Nach Herzkreislauf- und Krebserkrankungen (Krebsformen
außer Lungenkrebs) waren sie im Jahr 1997 die häufigste Todesursache.
Während das Todesalter bei Herzerkrankungen jedoch nahe der normalen Lebenserwartung
liegt, haben Lungenkranke eine deutlich niedrigere Lebenserwartung.
Entwicklung
von Atemwegserkrankungen
In den Industrienationen
nehmen Lungenerkrankungen weiter zu. Zum einen wird sich die Altersstruktur
der Bevölkerung ändern, zum anderen treten Allergien gerade bei Kindern
häufiger auf. Da es nicht gelingt, die Zigarettenwerbung einzudämmen,
n werden COPD und Lungenkrebs weiter zunehmen.
Erschreckend ist die Steigerungsrate
bei weiblichen Rauchern. Er wird erwartet, dass – wie jetzt schon in den USA
– Lungenkrebs bald die häufigste Krebserkrankung bei Frauen sein wird.
Die Tuberkulose ist weltweit
diejenige Infektionskrankheit, die die meisten Todesfälle verursacht. Obwohl
Pneumonien häufiger auftreten werden, sinkt bei uns dank des medizinischen
Fortschritts die Wahrscheinlichkeit daran zu sterben.
Fazit: Laut Expertenmeinung
ist bis zum Jahr 2010 mit einer Zunahme von Asthma, Bronchitis/COPD und Pneumonien
um 25% zu rechnen. Bei den bösartigen Erkrankungen der Lunge (Lungenkrebs
und besondere lungenverwandte Krebsarten) sogar um 30%.
Sozioökonomische
Aspekte
Lungenerkrankungen verursachen
mit ca. 37 Milliarden DM die zweithöchsten Kosten aller Krankheitsgruppen
in Deutschland und werden derzeit nur übertroffen von Herz-Kreislauferkrankungen.
Dabei wurden nicht einmal Komplikationen bei Patienten mit Immundefekten und
bei Intensivpatienten berücksichtigt.
Die Gesamtkosten setzen
sich aus direkten und indirekten Kosten zusammen. Direkte Kosten entstehen durch
ärztlich Leistungen, Arzneimittel, stationäre Behandlung, Rehabilitation
und Krankengeldzahlungen. Unter indirekten Kosten werden die volkswirtschaftlichen
Einbußen durch Arbeitsunfähigkeit und Produktionsverluste durch frühzeitigen
Tod zusammengefasst. Lungen- und Herz-Kreislauferkrankungen verursachen den
Löwenanteil der indirekten Kosten im Gesundheitswesen. Innerhalb der Atemwegserkrankungen
ist die chronische Bronchitis der größte Kostenfaktor.
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