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Die
Schilddrüse: Steuerorgan wichtiger Körperfunktionen - Jodmangel ist die häufigste
Ursache für Schilddrüsenkrankheiten
So unscheinbar die im vorderen Bereich des Halses liegende Schilddrüse dem
Laien auch erscheinen mag, für unseren Körper ist sie eine der wichtigsten Drüsen
überhaupt. Die von ihr produzierten Schilddrüsenhormone stellen nämlich die
Weichen für eine Vielzahl von Stoffwechselvorgängen und bestimmen deren Intensität.
Dadurch haben sie entscheidenden Einfluss auf die körperliche und geistige Entwicklung
des Organismus, auf seine Leistungsfähigkeit und somit für unsere Gesundheit.
Nicht umsonst nennt man die Schilddrüse deshalb auch die "Zündkerze" des Körpers.
Der Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel sind nur einige Stoffwechselvorgänge,
die von der Schilddrüse bzw. ihren Hormonen mitgesteuert werden. Darüberhinaus
hat die Schilddrüse Einfluss auf die Temperaturregulation des Körpers, den Energieumsatz,
die körperliche und geistige Entwicklung bei Kindern sowie deren Intelligenz
und Konzentrationsfähigkeit. Bei Erwachsenen können Fehlfunktionen der Schilddrüse
zu Leistungseinbußen, allgemeinen Befindensstörungen und vielfältigen Krankheitszeichen
führen.
Um diese Steuerungsaufgaben erfüllen zu können, ist die Schilddrüse auf eine
regelmäßige Zufuhr von täglich etwa 180 - 200 Mikrogramm (millionstel Gramm)
Jod angewiesen. Diese Menge wird ihr mit der Nahrung trotz einer in den letzten
Jahren verbesserten Jodzufuhr jedoch nicht zugeführt. Im Durchschnitt fehlen
Jugendlichen und Erwachsenen noch etwa ein Drittel der empfohlenen Zufuhrmenge,
das sind etwa 60 - 80 µg Jod pro Tag.
Die Folge davon ist, dass die Schilddrüse gezwungen ist, sich zu vergrößern,
um auf diese Weise auch geringe Mengen Jod aus dem Blutstrom aufnehmen zu können.
Hält der Jodmangel über einen längeren Zeitraum an, führt dies längerfristig
zum Kropf; einer Schilddrüsenvergrößerung. Diese kann im Anfangsstadium noch
nicht einmal sichtbar sein, wirkt sich aber bereits nachteilig auf die Gesundheit
aus, indem sie z. B. auf die Luft- und Speiseröhre drückt und somit zu Atem-
und Schluckbeschwerden führt.
Produziert die Schilddrüse - ebenfalls infolge Jodmangels - zu wenig Schilddrüsenhormone
und gibt somit gleichsam zu wenig "Gas" für den Stoffwechsel und das psychische
Wohlbefinden, sodass der gesamte Organismus mit verlangsamter Drehzahl läuft,
spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion. Hiervon Betroffene sind meist
ständig matt und müde, haben eine rauhe, trockene Haut, nehmen an Gewicht zu
und leiden zuweilen unter Verstopfung. Läuft die Schilddrüse auf Hochtouren,
produziert sie also Hormone im Überschuss, liegt eine Überfunktion vor. Diese
macht sich meist mit gegensätzlichen Symptomen wie bei einer Unterfunktion bemerkbar,
beispielsweise mit schnellem Herzschlag, Wärmeüberempfindlichkeit, Unruhe, Gewichtsabnahme
usw.
Der naturbedingte Jodmangel in der Nahrung, der daraus entstehende Kropf und
die dadurch ausgelösten Schilddrüsenkrankheiten sind aber kein unausweichliches
Scicksal. Durch die ausschließliche Verwendung von Jodsalz oder Jodsalz mit
Fluorid im Haushalt, den regelmäßigen Verzehr von Seefisch und Milch sowie den
bevorzugten Kauf von Lebensmitteln die mit Jodsalz hergestellt sind (vor allem
Brot), kann man einer jodmangelbedingten Schilddrüsenvergrößerung wirkungsvoll
vorbeugen.
Bestimmte Personengruppen können jedoch ihren Jodbedarf mit Jodsalz allein nicht
decken. Das sind vor allem Schwangere und Stillende, die einen erhöhten Bedarf
haben, zum Teil auch Jugendliche in der Pubertät. Ferner gehören dazu Personen,
die sich salzarm ernähren müssen. Für sie stehen als Alternative Jodtabletten
zur Verfügung, mit denen sich das Joddefizit ebenfalls leicht und kontrollierbar
ausgleichen lässt.
Auswirkungen
von Jodmangel auf die Schilddrüse - Wie reagiert unser Körper?
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1.
Der Jodmangel verändert Zellen und Gewebe der Schilddrüse:
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Die
Schilddrüse vergrößert und verformt sich krankhaft - es bildet sich ein
Kropf, zunächst gleichmäßig, später knotig.
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Ein
Kropf kann die Luftröhre, gegebenenfalls auch die Speiseröhre einengen
und auf die Halsvenen und die Halsschlagader drücken.
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Knoten
in einem Kropf können "heiß" (überaktiv/autonom) oder "kalt" (inaktiv)
sein.
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2.
Der Jodmangel verändert die Hormonproduktion der Schilddrüse:
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Bei
stark ausgeprägtem Jodmangel produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone
(T3 und T4), es entwickelt sich eine Unterfunktion: Stoffwechselprozesse
werden langsamer; Veränderungen von Haut und Haaren, Trägheit, Verstopfung,
Gewichtszunahme u. a. sind die Folgen.
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Produziert
die Schilddrüse, z.B. in autonomen "heißen" Knoten, zu viel Hormon, entwickelt
sich eine Überfunktion: Herzrasen, Nervosität, vermehrtes Schwitzen, Gewichtsab-nahme,
beschleunigte Verdauung u. a. sind die Folgen.
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Jede
dieser Jodmangelkrankheiten kann erkannt und er folgreich behandelt werden.
Ansprechpartner dafür sind Schilddrüsenexperten
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Empfehlungen
zur Jodversorgung
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1.
Im Haushalt: |
Jodsalz
verwenden nach der Devise: wenn Salz, dann Jodsalz oder Jodsalz mit Fluorid
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1 -
2 x pro Woche Meeresfisch und täglich Milch und Milchprodukte verzehren |
2.
Beim Einkauf und bei der Außer-Haus-Verpflegung: Lebensmittel/Speisen bevorzugen,
die mit Jodsalz hergestellt sind: |
beim
Bäcker, Metzger, Lebensmittelhändler nachfragen! |
beim
Einkaufen auf Zutatenliste und Jodsiegel achten! |
in
der Kantine und im Restaurant nachfragen! |
3.
Aus diätetischen Gründen: |
Jodierte
Kochsalzersatzmittel |
Jod
in Tablettenform |
4.
In der Schwangerschaft und Stillzeit: |
Empfehlungen
wie bei 1. und 2 |
Jod
zusätzlich in Tablettenform 100 (- 200) Mikrogramm/Tag |
5.
Bei nicht gestillten Säuglingen: |
mit
Jod angereicherte Säuglingsmilch |
.später
mit Jod angereicherte Beikostprodukte (Getreide breie) |
-AKJ-
Weitere
Informationen können Sie anfordern beim: Arbeitskreis Jodmangel, Postfach 1541,
64505 Groß-Gerau, Telefon: 06152-40021, Fax: 06152-81788, E-Mail: info@praxis-press.de,
Internet: www.jodmangel.de
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