Wenig Jod
in der Nahrung: zu wenig Schilddrüsenhormone Experten empfehlen
werdenden Müttern Jodtabletten und Jodsalz
Ein Mangel
an Schilddrüsenhormonen in der Schwangerschaft führt zu einer verzögerten
oder auch schlechteren geistigen Entwicklung des Kindes. Dies stellten amerikanische
Forscher in einer Untersuchung* zum wiederholten Male fest.
Ein solcher
Mangel an Schilddrüsenhormonen kann durch eine "Schilddrüsenimmunentzündung"
entstehen, in Deutschland ist jedoch in den meisten Fällen ein ernährungsbedingter
Jodmangel die Ursache. In beiden Fällen fehlen dem mütterlichen Körper
die wichtigen Hormone, die den Stoffwechsel ausreichend "anfeuern".
Besonders empfindlich reagieren auf diesen Mangel die Nerven- und Gehirnzellen
des Kindes im Mutterleib, insbesondere während der frühkindlichen
Entwicklung.
In Deutschland,
einem ausgeprägten Jodmangelgebiet, leiden etwa ein Viertel aller Schwangeren
unter Schilddrüsenhormonmangel und dementsprechend sind genauso viele Kinder
als Folge davon in ihrer geistigen Entwicklung gefährdet. Denn in den ersten
Monaten der Schwangerschaft ist der kindliche Stoffwechsel von den Hormonen
der Mutter abhängig.
Meist ist
der Hormonmangel der Schwangeren nicht so stark ausgeprägt, dass man klare
Anzeichen hierfür erkennen kann. Auch beim sogenannten "Neugeborenen-Screening"
fallen diese Kinder nicht auf. Der Hormonmangel reicht aber aus, um den Intelligenzquotient
der Kinder unter den der Kinder gesunder und ausreichend mit Jod versorgter
Mütter fallen zu lassen. 19 Prozent der Kinder, deren Mütter in der
in den USA durchgeführten Studie einen Schilddrüsenmangel aufwiesen,
hatten einen IQ unter 85.
Den Mangel
an Schilddrüsenhormonen kann man nur mit einer Blutuntersuchung feststellen.
Deswegen fordern der Frauenarzt und Schilddrüsenspezialist Professor Dr.
Heinz G. Bohnet, Hamburg, und die Experten des Arbeitskreises Jodmangel für
Schwangere eine Blutreihenuntersuchung über den Schilddrüsenfunktionszustand
im zweiten oder dritten Schwangerschaftsmonat. Gleichzeitig fordern die Wissenschaftler
eine Gabe von bis zu 200 µg Jod am Tag als Tablette für jede Schwangere in Deutschland,
um den in der Schwangerschaft erhöhten Jodbedarf sicher abzudecken. Gleiches
gilt auch für die Stillzeit.
Schwangeren
und Stillenden empfehlen sie weiterhin, auf jeden Fall regelmäßig
Seefisch und Milchprodukte zu essen, im Haushalt nur Jodsalz zu verwenden und
beim Einkauf Lebensmittel zu bevorzugen, die mit Jodsalz hergestellt sind. Dies
sollte lebenslang erfolgen, denn Jodmangel muss im ganzen Leben ausgeglichen
werden.
*Quelle:
The New England Journal of Medicine, Nr. 8, vom 19. August 1999/SMALL>
Weitere
Informationen können Sie anfordern beim: Arbeitskreis Jodmangel, Postfach 1541,
64505 Groß-Gerau, Telefon: 06152-40021, Fax: 06152-81788, E-Mail: info@praxis-press.de,
Internet: www.jodmangel.de
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