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Jod darf in der Schwangerschaft nicht fehlen

MedPort - Thema des Monats - Jodmangel - Jod darf in der Schwangerschaft nicht fehlen
 
  
 
 

Ein Mangel gefährdet Mutter und Kind - Arbeitskreis Jodmangel plädiert für bessere Jodversorgung

Über 30 Prozent aller Schwangeren leiden heute bei Feststellung der Schwangerschaft bereits unter einer jodmangelbedingten vergrößerten Schilddrüse (Kropf) und knapp fünf Prozent an einer Schilddrüsenunterfunktion. Dies ergab eine aktuelle Untersuchung im Großraum Hamburg, die von dem Hamburger Frauenarzt und Schilddrüsenexperten Prof. Dr. Heinz-G. Bohnet durchgeführt wurde. Der Grund für diese Fehlentwicklung: Schwangeren fehlt es an Jod in der Nahrung. Außerdem nimmt etwa nur jede zweite Frau während der Schwangerschaft und Stillzeit Jodtabletten ein. Die Jodversorgung von Schwangeren hat sich somit in den letzten Jahren eher noch verschlechtert als verbessert.

Diese Unterversorgung mit Jod bedeutet auch ein gravierendes Risiko für das betroffene Kind. Neugeborene kommen deshalb häufig schon mit einem Jodmangel zur Welt, wie eine Untersuchung der Universität Göttingen ergab. Bei starkem Jodmangel können daraus erhebliche geistige und körperliche Entwicklungsstörungen des Kindes resultieren. Später kann dies zu Konzentrations- und Lernschwierigkeiten und sogar zu einem niedrigeren Intelligenzquotienten führen.

Es ist deshalb wichtig, dass Schwangere und Stillende, die einen erhöhten Jodbedarf haben, zusätzliches Jod aufnehmen, um gesundheitlichen Schäden am eigenen Leib und beim Kind vorzubeugen. Neben dem Bedarf für die werdende Mutter ist nämlich auch noch der für das heranwachsende Kind zu decken. Außerdem wird in dieser Zeit mehr Jod über die Nieren ausgeschieden. Während der Stillzeit werden schließlich noch relativ hohe Mengen mit der Muttermilch abgegeben.

Zur Sicherstellung der Jodversorgung in Schwangerschaft und Stillzeit plädieren die Experten des Arbeitskreises Jodmangel für einen bevorzugten und regelmäßigen Verzehr von Seefisch und Milch. Außerdem sollte im Haushalt ausschließlich Jodsalz verwendet werden. Beim Einkauf sind Lebensmittel zu bevorzugen, die mit Jodsalz hergestellt sind. Dies gilt vor allem für Brot- und Backwaren, ebenso aber auch für Fleisch- und Wurstwaren und für industriell hergestellte Lebensmittel.

Für eine optimale Bedarfsdeckung sind während der Schwangerschaft und Stillzeit zudem täglich noch Jodtabletten mit 100 - 200 Mikrogramm Jod angebracht, die nach Empfehlung des behandelnden Arztes eingenommen werden sollten. Jodtabletten sind in diesem Fall kein Medikament im eigentlichen Sinne, sondern sie dienen nur dazu, den naturgegebenen Jodmangel auszugleichen. Deshalb sollten die Kosten für die Jodtabletten gegebenenfalls von Schwangeren und Stillenden auch selbst übernommen werden.

Weitere Informationen über Jodmangel in der Schwangerschaft und Stillzeit gibt es im Internet unter: www.jod-fuer-zwei.de (Universitätsklinik München)

-AKJ-

Weitere Informationen können Sie anfordern beim: Arbeitskreis Jdmangel, Postfach 1541, 64505 Groß-Gerau, Telefon: 06152-40021, Fax: 06152-81788, E-Mail: info@praxis-press.de,
Internet: www.jodmangel.de







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