Ungefähr 10.000 Liter Luft durchströmen die Nase täglich. Das sensible Geruchsorgan unterscheidet dabei nicht nur schlechten Geruch von angenehmen Düften. Sie befeuchtet, reinigt und erwärmt die Atemluft, bevor diese in die Lunge strömt. In dieser Luft befindet sich alles mögliche, wie z.B. Rauch, Abgase, Allergene, Bakterien und Viren. Aber auch berufsbedingte Stäube und Partikel, wie z.B. bei Bäckern, Malern, Mechanikern oder Maurern. Die Nasenschleimhaut hat die überaus wichtige Aufgabe der Reinigung und Befeuchtung der Atemluft. Viele Zellen ihrer obersten Schicht besitzen winzige, bewegliche Flimmerhärchen , auch Cilien genannt. Zwischen ihnen sitzen die Becherzellen, das sind Drüsenzellen, die vorwiegend ein schleimiges Sekret produzieren, das die gesamte Schleimhaut schützend bedeckt. An der klebrigen Oberfläche bleiben eingeatmete Schmutzpartikel und die meisten Krankheitserreger haften. Bei deren Abtransport helfen die Flimmerhärchen. Durch ihre Bewegungen schieben sie die unerwünschten Partikel samt Schleim wie auf einem Förderband in Richtung Rachen. Im Magen wird eventuellen Erregern durch die Magensäure schlussendlich der Garaus gemacht.

Die respiratorische Schleimhaut ist ein überaus kompliziertes und reaktionsfähiges System. Ihre ungestörte Funktion ist abhängig von zahlreichen endogenen und exogenen Faktoren. Funktionsstörungen können erhebliche schädliche Konsequenzen nicht nur für den Atemtrakt, sondern auch für den gesamten Organismus oder einzelne Teile von ihm nach sich ziehen.

Solche Luftverunreinigungen führen auf Dauer zu mehr oder weniger unangenehmen Irritationen. Dazu kommt, dass die Nase mit zunehmendem Alter empfindlicher wird und Entzündungen der Nasenschleimhaut zunehmen.

Dauerhafter Sekretfilm

Das Epithel der Nasenschleimhaut bildet ebenso wie das Epithel der äusseren Haut einerseits eine mechanische Barriere, andererseits sezernieren verschiedenste Zelltypen in der Nasenschleimhaut eine Vielzahl von Molekülen wie Muzine, Hyaluronsäure, Lysozym, Laktoferrin und andere Substanzen. Sie haben die Aufgabe, die Nasenschleimhaut vor Adhärenz und Durchtritt von pathogenen Mikroorganismen zu schützen, indem sie versuchen, einen dauerhaften Sekretfilm auf der Nasenschleimhaut aufrecht zu erhalten.

Dieser Sekretfilm besteht zu 95 % aus Wasser. Der wesentlichste konsistenzgebende Bestandteil ist das Kolloid Muzin, ein Glukoproteid.

Hyaluronsäure auch in der Nasenschleimhaut

Insbesondere die körpereigene Hyaluronsäure, ein Mukopolysaccharid, ist nach neueren Untersuchungen ein wesentlicher Bestandteil des Sekretfilmes auf der Oberfläche der Nasenschleimhaut. Dieses Mukopolysaccharid wird in der Nasenschleimhaut von bestimmten Zellen gebildet und ist für die Haftung des Sekretfilmes am Flimmerepithel der Nasenschleimhautoberfläche verantwortlich. Hyalurnsäure wird durch das körpereigene Enzym Hyaluronidase wieder abgebaut.

In der Nase halten die Cilien tragenden Zellen den Sekretfluss aufrecht und sorgen mit ihren Peitschenschlag ähnlichen metachronen Bewegungen für die Entfernung von Schadstoffen, Viren und Bakterien.

Fehlt Hyaluronsäure, wird die Nasenschleimhaut geschädigt

Änderungen dieser Zusammensetzung können zu schwerwiegenden Folgen für den Cilienapparat und für die gesamte Schleimhaut führen. Sei es, dass zu dünnflüssiges Sekret produziert wird und damit die beabsichtigte Schutzwirkung aufgehoben wird oder aber, dass es mit zunehmender Viskosität zur Verlangsamung des Abtransportes, zu Borken- und Krustenbildung und zur Austrocknung der Nasenschleimhaut kommt. Dadurch werden aber die empfindlichen, mit Cilien besetzten Zellen in der Nasenschleimhaut geschädigt.

Die so geschädigte Schleimhaut kann dann ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Der Wärme- und Flüssigkeitsaustausch zwischen Schleimhaut und Atemluft ist dann unzureichend: den Gesamtorganismus gefährdende Partikel und Mikroorganismen können die Nase passieren.

Die meisten Infektionskrankheiten des Menschen entstehen durch das Eindringen pathogener Mikroorganismen über die Schleimhäute.

Eitrige Entzündungen, speziell chronische, führen zu erheblichen Störungen der Sekretkomposition und Verschiebung des Sekret-pH zur alkalischen Seite - mit der Folge, dass ausgedehnte Epithelschädigungen zum Teil mit Ulzerationen auftreten können.

Bei chronischen Erkrankungen der Nasenschleimhaut können über weite Strecken alle Flimmerzellen in Becherzellen umgewandelt werden und es entsteht das Bild der "schleimigen Dyskinesie". Auch eine Umwandlung der Nasenschleimhaut in Plattenepithel ist vor allem an Stellen mit entsprechender mechanischer Beanspruchung des Epithels (z.B. an Nasenpolypen) möglich.

Bei Virusinfektionen kommt es, soweit es sich um epitheloide Viren handelt, in den ersten Tagen der Infektion zum Untergang zumindest grosser Teile des Flimmerepithels. Es dauert dann Wochen, bis sich die Cilien tragenden Nasenschleimhautzellen regeneriert haben und ihre Funktion wieder aufnehmen können.

In der gesunden Nasenschleimhaut ist aber auch das Immunsystem aktiv, das durch seinen Abwehrmechanismus bereits die in die Nasenschleimhaut eingedrungenen pathogenen Mikroorganismen unschädlich machen kann. Verschieden Zelltypen in der Nasenschleimhaut, wie z.B. Makrophagen, sind befähigt, Partikel, Mikroorganismen oder Antigen-Antikörperkomplexe aufzunehmen, einzuschliessen und enzymatisch abzubauen.

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