Jedes
Jahr wird bei ca. 5.600 schwangeren Frauen in Deutschland eine frische Toxoplasmoseinfektion
nachgewiesen. Bei der Hälfte dieser Frauen steckt sich das Ungeborene bereits
im Mutterleib mit dem gefährlichen Erreger Toxoplasma gondii an. Eine
routinemäßige Blutuntersuchung bei werdenden Müttern könnte die Kinder vor erheblichen
Spätfolgen schützen.
Toxoplasmose
ist eine Infektionskrankheit, die von Katzen auf den Menschen übertragen wird.
Der Erreger vermehrt sich im Darm des Tieres und wird in einem Vorstadium (Oozysten)
ausgeschieden: Damit ist Katzenkot der Übertragungsherd Nummer eins. Die Oozysten
können zudem über die Nahrung aufgenommen werden, so dass während der Schwan-gerschaft
höchste Sauberkeit im Umgang mit Lebensmitteln geboten ist: Obst und Gemüse
gut waschen und Fleisch unbedingt auf über 70°C erhitzen!
Die
Toxoplasmose verläuft bei Schwangeren meist ohne erkennbare Anzeichen, die Folgen
für das noch Ungeborene sind dagegen oft schwerwiegend. Sie reichen von einer
Augenerkrankung, Hirnhaut- und Herzmuskelentzündung über eine vergrößerte Leber
und Milz des Kindes bis hin zu schwerer kindlicher Fehlbildung oder sogar einer
Fehlgeburt.
Eine
routinemäßige Blutuntersuchung auf Toxoplasmose ist bei Schwangeren unerläßlich,
weil wir diese Infektion im Frühstadium für das Kind am sichersten unschädlich
machen können, so PD Dr. Liesenfeld, Facharzt für Medizinische Mikrobiologie
an der Freien Universität in Berlin und Mitglied im Gesundheitsforum Medizinprodukte
und Innovation.
Bei
Verdacht auf Toxoplasmose entnimmt der Arzt eine Blutprobe, die auf körpereigene
Abwehrstoffe (IgG- und IgM Antikörper) untersucht wird. Mit Hilfe dieser Tests
kann der Arzt den Zeitpunkt der Ansteckung mit dem Erreger bestimmen. Da nur
frische Infektionen für das ungeborene Kind gefährlich sind, ist eine verlässliche
Aussage hierüber wesentlich.
Das
Gesundheitsforum Medizinprodukte und Innovation (GMI), in dem sich führende
deutsche Ärzte und Wissenschaftler zusammengeschlossen haben, fordert daher,
innovative Medizintechnologien zur Diagnose und Therapie allen Patienten, die
sie benötigen, ohne VerzögMedizintechnologie
kann Leben retten und dazu beitragen, Kosten im Gesundheitssystem zu senken.
Nur eine angemessene Leistungsvergütung kann den hohen Standard des deutschen
Gesundheitswesens langfristig sichern.
Edelman
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Martin
Flörkemeier, Inga-Clairie Pahl
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