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Wer raucht hat ein höheres
Risiko im Alter am "Grauen Star" zu erkranken. Dieser Zusammenhang
ist bereits seit längerem bekannt. So ermittelten beispielsweise D.E. Flaye
und Kollegen für Raucher ein Risiko, eine altersbedingte Linsentrübung zu erleiden,
von 2,6 gegenüber Nichtrauchern (Eye, Val. 72, 1989, Seiten 379- 384). Nicht
eindeutig geklärt war bisher die Frage, wie sich das Risiko nach dem Beenden
des Rauchens entwickelt. Amerikanische Wissenschaftler um William G. Christen
stellten nun fest, dass sich für Ex-Raucher das Risiko am "Grauen Star"
zu erkranken zwar reduziert, aber auch lange nach dem Rauchstopp ein leicht
erhöhtes Risiko gegenüber Nie-Rauchern bleibt (Journal of the American Medical
Association, JAMA, Vol. 284 Nr. 6, August 2000, Seiten 713- 716). Die Untersuchung
wurde zwischen 1982 und 1997 an 20.907 männlichen Ärzten durchgeführt. Im Vergleich
zu aktiven Rauchern hatten Männer, die innerhalb der letzten zehn Jahre aufgehört
hatten zu rauchen, ein um etwa 20 % reduziertes Risiko für eine Erkrankung an
altersbedingtem "Grauen Star". War ein Proband länger als zehn Jahre
rauchfrei, so verringerte sich sein Risiko gegenüber dem unter zehn Jahre lang
abstinenten Raucher nochmals um etwa 25%. Es erreichte aber nicht das Niveau
eines Nie-Rauchers, dessen Risiko gegenüber einem aktiven Raucher 0,64 betrug,
also 36% niedriger lag.
Trübung der Linse
Der altersbedingte "Graue
Star" tritt ab 60 Jahren vermehrt auf und äußert sich in einer Trübung
der Linse im Auge. Durch Veränderungen der Linsenproteine und eine Aufnahme
von Flüssigkeit in die Linse nimmt allmählich die Sehschärfe ab. Die amerikanische
Studie legt die Vermutung nahe, dass Rauchen zu Veränderungen der Linse führt,
die sich nur zum Teil wieder zurückbilden. Anti-Raucher-Kampagnen sind nach
Auffassung der Wissenschaftler auch im Zusammenhang mit dem "Grauen Star"
von großer Bedeutung. Werden doch allein in den USA jährlich 1,35 Millionen
Operationen am Grauen Star durchgeführt, die Kosten in Höhe von rund 3,5 Mrd.
US $ verursachen. In Deutschland werden jährlich rund 400.000 bis 450.000 Staroperationen
durchgeführt.
Quelle:
Blauer Dunst, Deutsches Krebsforschungszentrum, Im Neuenheimer Feld 280, 69120
Heidelberg
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