Medport Logo Brustkrebsrisiko durch Aktiv- und Passivrauchen gleichermaߥn erhöht
MedPort - Fachbereiche - Gynäkologie - Brustkrebsrisiko durch Aktiv- und Passivrauchen gleichermaߥn erhöht
 
  
 
 

Brustkrebsrisiko durch Aktiv- und Passivrauchen gleichermaßen erhöht

(Blauer Dunst) Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, ist bei Frauen vor den Wechseljahren mehr als doppelt so hoch, wenn sie rauchen oder wenn sie regelmäßig Passivrauch ausgesetzt sind als bei Nichtraucherinnen. Dies haben kanadische Forscher um Kenneth C. Johnson in einer Fallkontrollstudie festgestellt (Cancer Causes and Control, Vol 11, 2000, Seiten 211 - 221). Dieser Zusammenhang war allerdings bei Frauen nach den Wechseljahren nicht mehr so deutlich zu sehen. Während das Risiko für Brustkrebs vor der Menopause der Studie zufolge sowohl bei Raucherinnen als auch bei Passivraucherinnen 2,3 betrug, lag das Risiko nach der Menopause bei 1,5 bei Raucherinnen und bei 1,2 bei Passivraucherinnen.

Frauen vor den Wechseljahren, die sowohl als Kind als auch als Erwachsene durch Passivrauch belastet wurden, waren stärker gefährdet als Frauen, die sich nur als Erwachsene regelmäßig - entweder am Arbeitsplatz oder zu Hause - in Räumen aufhielten, in denen geraucht wurde. Für Aussagen über den Einfluss von Passivrauchen ausschließlich in der Kindheit war die Zahl der relevanten Fälle in der Untersuchung zu gering. Nichtraucherinnen hatten ein zunehmendes Risiko bei ansteigender Dauer der Passivrauch-Einwirkungen. Bei aktiven Raucherinnen war keine dosisabhängige Risikozunahme zu beobachten. Andere Risikofaktoren für Brustkrebs, wie gutartige Brusterkrankungen, Brustkrebs bei der Mutter oder Schwester sowie hormonelle Verhütung, hatten - so die Forscher - keinen Einfluss auf das Zigarettenrauch-bedingte Risiko.

Die Ursachen für diesen Wirkungszusammenhang sind bislang noch nicht geklärt. Die Forscher halten einen Zusammenhang jedoch für plausibel, da bereits Tabakrauch-spezifische Mutagene (Mutationen auslösende Agenzien) in der Brustflüssigkeit nicht-stillender Frauen nachgewiesen wurden. Auch wurde bei Raucherinnen Nikotin in der Brustflüssigkeit in höheren Konzentrationen festgestellt als im Plasma. Die Wissenschaftler geben genetisch bedingte Anfälligkeiten oder hormonelle Effekte als mögliche Ursachen für das erhöhte Brustkrebsrisiko an. Es ist bekannt, dass aktives Rauchen den Östrogenspiegel senkt.


unsere Buchtipps