Acquired Immune Deficiency Syndrome (Aids): Steht für erworbenes Immunschwäche Syndrom. Krankheitsbild, das durch eine erhebliche Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems bei Infektionen gekennzeichnet ist, verursacht durch die Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus, HIV.
Antiretrovirale Substanzen: Substanzen, die die Vermehrung des HI-Virus in den Zellen hemmen.
Kapsid: Proteinhülle, die das Erbmaterial (DNA oder RNA) eines Virus schützt.
CD4-Zellen: Bezeichnet eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen oder Lymphozyten, die entscheidender Bestandteil des Immunsystems sind. Sie exprimieren auf der Zelloberfläche das Antigen CD4.
Genotypisierung: Bei einer Genotypisierung werden HIV-DNA Segmente aus dem Blut des Patienten auf das Vorhandensein von Mutationen untersucht, die bekannterweise im Zusammenhang mit der Resistenzbildung gegen antiretrovirale Substanzen stehen.
Hoch aktive antiretrovirale Therapie (HAART): Eine Kombinationstherapie mit drei oder mehr antiretroviralen Substanzen, derzeit Standardtherapie für die Behandlung der HIV-Infektion.
in-vitro: Lateinisch für "im Glas", bezieht sich der Ausdruck auf wissenschaftliche Experimente im Reagenzglas, in der Petrischale oder in einem anderen künstlichen Umfeld.
Kodon: Bezeichnung für drei aufeinanderfolgende Nukleotide in einem Einzelstrang DNA oder RNA. Ein Kodon codiert für eine Aminosäure.
Lymphozyten: Weiße Blutkörperchen. Dazu gehören die B-Zellen, T-Helferzellen, T-Killerzellen, T-Suppressorzellen, K-Zellen und NK-Zellen.
Monotherapie: Steht in der HIV-Therapie für den Einsatz einer antiretroviralen Substanz. Ursprünglich wurde die Monotherapie in der HIV-Therapie vor der Entwicklung weiterer Substanzklassen eingesetzt. Heute wird sie noch in Kurzzeitstudien der Phase I in der klinischen Entwicklung verwendet (~15 Tage), um die Sicherheit und pharmakokinetischen Eigenschaften einer neuen Substanz zu testen.
Nicht-Nukleosidanaloge-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTIs): Ein Molekül, das die Reverse Transkriptase des HI-Virus hemmt, im Gegensatz zu den Nukleosidanaloga aber nicht mit natürlichen Bausteinen konkurriert.
Nukleinsäure: Die Nukleinsäuren DNA und RNA sind die Bausteine des Lebens, ihre Gesamtheit bildet die Anleitung für die Entwicklung und Funktion lebender Organismen.
Nukleosidanaloge-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTIs): Ein Molekül, das die gleichen strukturellen Merkmale aufweist wie ein natürlich vokommendes Nukleosid und daher die Fähigkeit besitzt, die Reverse Transkriptase des HI-Virus zu hemmen. Drei Aktivierungsschritte sind notwendig, bevor die Nukleoside ihre Funktion in der Zelle übernehmen können.
Nukleotidanaloge-Reverse-Trankriptase-Inhibitoren (NtRTIs): Ein Molekül, das die gleichen strukturellen Merkmale aufweist wie ein natürlich vorkommendes Nukleosid und auch als Phosphatester eines Nukleosids bezeichnet wird. NtRTIs hemmen die Reverse Transkriptase des HI-Virus, für ihre Aktivierung sind nur noch zwei Aktivierungsschritte notwendig.
Pathogen: Krankheitserreger
Phänotypisierung: Ein Testverfahren mit dem in-vitro die Menge eines Medikaments bestimmt wird, die erforderlich ist um das Wachstum von HIV zu hemmen.
Primäre Resistenz: durch eine Infektion mit mutierten HI-Viren kommt es zu Primärresistenzen – also Resistenzen, die schon vor der ersten Therapie vorhanden sind.
Protease Inhibitor (PI): Ein Medikament, das die Protease, ein Virusenzym, das für die Reifung der neu produzierten Viren erforderlich ist, hemmt.
Retroviren: HIV und andere Viren, deren genetisches Material in Form von RNA vorliegt. Vor dem Einbau in das menschliche Erbgut, das auf DNA basiert, muß die RNA mit Hilfe des viralen Enzyms Reverse Transkriptase in DNA umgeschrieben werden.
Reverse Trankription: Der Prozess, durch den sich bestimmte RNA-Viren (z. B. HIV) transkibieren. Nach dem Eintritt des HI-Virus in die Zelle wird die virale RNA in DNA umgeschrieben und dann in die DNA der Wirtszelle integriert. Die Zelle wird neu programmiert und produziert, wenn sie aktiviert ist, HI-Viren. Die neuen Virionen werden freigesetzt und infizieren weitere Zellen. Ohne Therapie werden pro Tag etwa 10 Milliarden neue Viren gebildet.
Selektionsdruck: Die Präsenz von antiretroviralen Medikamenten im Blut führt zu einer Unterdrückung der gegenüber diesen Medikamenten empfindlichen Stämme (Wildtyp oder mutiert).
Transkription: Der Prozess, durch den die RNA in DNA umgeschrieben wird.
Nachweisgrenze: Damit wird bei der Messung der Viruslast (Anzahl der Viren pro ml Blut) der niedrigste Wert beschrieben, bei dem das Virus im Blut nachgewiesen werden kann. Bei den handelsüblichen Assays liegt die untere Nachweisgrenze bei 50 Kopien der HIV-RNA pro Milliliter/Plasma.
Wildtyp-Virus: Der ursprünglich dominante Virusstamm im Körper, der noch keinem antiviralen Medikament ausgesetzt war.
![]() AIDS. von Peter Duesberg, John Yiamouyiannis |