Gewichts-Management oder Wie widerstehe ich dem Hunger?
Körpergewicht abzunehmen bedeutet für viele Menschen, sich die überflüssigen Pfunde "herunterzuhungern". Und genau diese Hungergefühle sind dafür verantwortlich, daß das eigene Körpergewicht nicht immer so einfach zu kontrollieren ist.
Hunger entsteht nicht nur im Kopf ...
Bei der Nahrungsaufnahme dehnt sich der Magen, der ein Fassungsvermögen von eineinhalb bis zwei Litern hat, aus. Dabei werden von den Magenrezeptoren über die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin Sättigungssignale an das Gehirn übermittelt. Wissenschaftler gehen davon aus, daß dieser Stoffwechselvorgang ca. drei Minuten nach Beginn des Essens einsetzt. Ein subjektives Sättigungsgefühl entsteht jedoch erst nach einer Viertelstunde.
Die durchschnittliche Magenverweildauer einer Mahlzeit beträgt vier bis fünf Stunden. Kohlenhydratreiche Speisen werden schneller, fetthaltige Speisen langsamer verdaut. Erst nach dieser Zeit wird der mit Magen-saft versetzte und durch ständige Muskelbewegung geknetete Speisebrei dosiert in den Zwölffingerdarm entleert. Wiederum sind es dann die Magenrezeptoren, die dem Gehirn über die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin signalisieren, daß der Magen leer ist, und damit ein erneutes Hungergefühl auslösen.
Der Hunger wird mit einer neuen Mahlzeit gestillt. Doch Essen ist in unserer Gesellschaft mehr als nur das Vermeiden eines leeren Magens: Lust und Genuß sind Faktoren, die im Kopf entstehen und die dafür verantwortlich sind, daß oft mehr Nahrung verzehrt wird, als der Organismus benötigt. Eine unkontrollierte und dauerhafte Überversorgung führt zu einem Körpergewicht, das dem eigenen oder gesellschaftlichen Schönheitsideal nicht entspricht und häufig zu Unzufriedenheit und gesundheitlichen Risiken führen kann. Daher ist es wichtig, das eigene Körpergewicht zu managen.
Medizinisch-wissenschaftlich gesehen gibt es mit dem Body-Mass-Index (BMI) mittlerweile einen sehr genauen Richtwert, welches Körpergewicht in Relation zur Körpergröße als zu hoch und damit als gesundheitliches Risiko eingestuft werden kann. Ist das Übergewicht nicht pathologisch bedingt, läßt es sich in der Regel durch eine vernünftige Lebensweise reduzieren, schließt aber Genuß nicht aus.
Die Theorie klingt einfach: Abnehmen kann jeder. Dazu muß "nur" die Kalorienzufuhr gesenkt und gleichzeitig der Kalorienverbrauch erhöht werden. Allerdings erfordert eine derartige Umstellung der Ernährung und der Lebensgewohnheiten ein hohes Maß an Konsequenz, Willensstärke und Disziplin, aber auch, insbesondere bei Berufstätigen, organisatorisches Talent: Denn Zeitdruck am Arbeitsplatz verlockt leicht dazu, sich ungesund zu ernähren.
Analyse der Lebensgewohnheiten ist der erste Schritt
Oft sind Gewichtsprobleme die Folge von beruflichem oder privatem Streß und Frust. Deshalb ist es wichtig, zunächst diesen Problemen auf den Grund zu gehen und zu klären, in welchen Situationen man zuviel oder das Falsche ißt. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung und das Bewußtmachen von Problemen schon der erste Lösungsansatz.
Nach dem Erkennen der Probleme kann man versuchen, diese mit kleinen Tricks auszuschalten. Dazu gehört z.B. nicht mit leerem Magen einkaufen, ausgewogener und fettärmer kochen, langsamer und ohne Ablenkung essen, lieber öfter kleine Zwischenmahlzeiten als zwei, drei große Mahlzeiten zu sich nehmen oder Süßigkeiten zu verbannen.
In "schwereren" Fällen empfiehlt es sich außerdem, eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen. Dabei werden unter professioneller Anleitung eine Situationsanalyse erstellt und Lösungsansätze erarbeitet. Eine Maßnahme, die dabei oft empfohlen wird, ist das Führen eines Ernährungstagebuchs.
Diäten - wie leicht ist es, leichter zu werden?
Hilfe auf dem Weg zuigur versprechen Diäten, die in Medien oder Seminaren in vielfältigster Art angeboten werden. Eines haben sie (fast) alle gemeinsam: Die Pfunde purzeln anfangs tatsächlich. Aber ohne eine grundsätzliche und dauerhafte Umstellung der Eß- und Lebensgewohnheiten und eine eiserne Disziplin ist der Erfolg oft nur von kurzer Dauer: Der Körper schaltet auf Sparflamme und verbraucht bei insgesamt besserer Verdauung bis zu 20 Prozent weniger Energie. Der anfängliche Gewichtsverlust ist durch den Abbau von Wasser aus dem Zellgewebe zu erklären. Nach Ende der Diät und Rückkehr zu gewohntem Eßverhalten kehrt das verloren geglaubte Gewicht meist schnell wieder zurück, da der Körper die zuvor angegriffenen Depots wieder auffüllt. Oft geht dabei die Gewichtszunahme über das ursprüngliche Körpergewicht hinaus. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von dem Jo-Jo-Effekt.
Besonders gesundheitsgefährdend sind einseitige und extreme Diäten mit Fasten-Elementen oder einer auf ein Minimum reduzierten Nahrungsaufnahme, da diese schnell zu Mangelerscheinungen führen können. Ernährungswissenschaftler gehen davon aus, daß eine tägliche Energieaufnahme von unter 1.500 Kilokalorien den Bedarf eines Erwachsenen an lebensnotwendigen Nährstoffen nicht leisten kann. Mittlerweile ist auch bewiesen, daß sich der Körper an häufige Diäten anzupassen vermag, und das heißt, daß Abnehmen immer schwieriger wird.
FdH = wiege die Hälfte?
Das Motto "Friß die Hälfte" klingt plausibel. Eine FdH-Reduktionskost ist allerdings eine Mangelernährung an Vitaminen, Elektrolyten und Spurenelementen. Mediziner raten deshalb von einer längeren Anwendung ab. Die meisten Betroffenen geben diese Methode jedoch von sich aus bald auf, da sie hungrig macht. Nur jemand, der regelmäßig über den Punkt der Sättigung hinaus gegessen hat, kann mit dieser Methode zurechtkommen.
Bewegung ist Bestandteil des Gewichts-Managements
Über eine verstärkte körperliche Betätigung kann der Kalorienverbrauch gesteigert und der Stoffwechsel - übrigens noch für Stunden nach dem Sport - angeregt werden. Die Gewichtsabnahme ist daher eine logische Konsequenz. Um aber überhaupt eine spürbare Wirkung zu erzielen, sollte drei- bis viermal pro Woche mindestens für eine halbe Stunde Sport getrieben werden. Besonders geeignet sind dabei Turnen und Gymnastik oder Ausdauersportarten wie Laufen, Wandern, Radfahren und Schwimmen, da durch die lange, gleichmäßige Bewegung vor allem Fett verbrannt wird. Bei kurzen körperlichen Betätigungen (z.B. beim Sprint) werden dagegen vorwiegend Kohlenhydrat-Reserven in den Muskelzellen verbraucht.
Der Weg zu einem regelmäßigen und disziplinierten Sportprogramm fällt dem einem oder anderen Menschen schwer. Aber auch im Alltagsleben kann man schon mit kleinen Übungen dazu beitragen, das eigene Bewegungspensum zu erhöhen, indem man z.B. die Treppen statt den Aufzug nimmt oder den kleinen Einkauf zwischendurch zu Fuß und nicht mit dem Auto erledigt.
Natürliches Gewichtsmanagement - Mit Physik statt Chemie
Eine völlig neue Methode, eine kalorienreduzierte Ernährung zu unterstützen, ohne ständig von Hungerattacken gequält zu werden, bietet Matricur®, das rezeptfrei in der Apotheke (zunächst jedoch nur in Nordrhein-Westfalen, ab Herbst 1999 bundesweit) erhältlich ist. Matricur® ist ein Sättigungscomprimat aus Collagen, das sich nach der Einnahme sanft im Magen ausdehnt und beruhigend auf die Sättigungsrezeptoren wirkt. Dadurch entsteht nach etwa 20 Minuten ein angenehmes Gefühl der Sättigung, das über mehrere Stunden anhält. Das Matricur®-Collagen ist in reinem Wasser unlöslich. In Verbindung mit den Verdauungssäften löst es sich jedoch nach etwa acht Stunden auf und wird gänzlich verdaut.
Collagen ist ein Naturprodukt. Es ist sowohl im menschlichen als auch im tierischen Organismus enthalten und macht dabei 25-30 Prozent des Gesamteiweißes aus. Matricur® wird aus medizinisch hochreinem Collagen nac USadr ergestellt. Das Collagen stammt ausschließlich von deutschen Jungbullen, die unter laufender veterinäramtlicher Kontrolle stehen. Dem Rohstoff wird hiermit eine einwandfreie Herkunft aus gesunden deutschen Beständen bescheinigt. Während der aufwendigen Collagenreinigung wird zusätzlich noch ein weiterer Schritt eingebaut, um alle nötigen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Dieser einwandfreie Nachweis ist auch Teil der Sicherheitsprüfung bei der Zulassung als Medizinprodukt.
Damit der Magen das Gefühl der Sättigung signalisiert, sollten über den Tag verteilt jeweils eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten zwei bis drei Matricur® Sättigungscomprimate eingenommen werden. Das Hungergefühl kann dann über mehrere Stunden deutlich reduziert und die Pausen zwischen den Mahlzeiten besser durchgehalten und verlängert werden. Dies bestätigt auch eine Anwendungsstudie, bei der knapp 50 Prozent der Patienten die Verringerung ihres Hungergefühls als besser bzw. deutlich besser bezeichneten.
Bisherige Untersuchungsergebnisse zeigen außerdem, daß Matricur® keine Nebenwirkungen verursacht. Die Verträglichkeit wurde von den Patienten durchweg als gut oder sehr gut bezeichnet. Ein Effekt, der auftreten kann, ist ein leichtes Völlegefühl. Wichtig ist es deshalb, die Comprimate mit ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. 300 - 400 ml kalorienfreie Flüssigkeit wie z.B. Mineralwasser oder Kräutertee sollten bei jeder Tabletteneinnahme getrunken werden. Auch sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr über den ganzen Tag geachtet werden (mindestens 2 l).
Die Einnahme von Matricur® sollte immer mit einer gezielten Ernährungsumstellung und Bewegung verbunden werden. Das Sättigungscomprimat unterstützt dabei die Einhaltung eines kalorienreduzierten Ernährungsplanes, der wichtig für den Erfolg einer dauerhaften Gewichtsreduzierung ist. Das Präparat hilft außerdem dabei, sich an kleinere Mahlzeiten zu gewöhnen, wie die Anwendungsstudie bestätigte: Positive Änderungen beim subjektiven Patientenempfinden zeigten sich deutlich in der erhöhten Disziplin des Eßverhaltens.
Medikamentöse Adipositas-Therapie
Im September 1998 und Januar 1999 wurden unter weltweiter Beachtung zwei neue - verschreibungspflichtige - Präparate zugelassen, die bei krankhafter Adipositas zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden: der Fettblocker Xenical® und der Appetitzügler Reductil®.
Der Wirkstoff Orlistat (Xenical®) blockiert das im Dünndarm für die Aufspaltung der Nahrungsfette zuständige Enzym Lipase, verringert dadurch teilweise die Aufnahme von Nahrungsfetten und setzt die Kalorienzufuhr herab: Rund 30 Prozent der mit der Nahrung aufgenommenen Fette werden unverdaut wieder ausgeschieden. Wird jedoch nicht gleichzeitig eine fettreduzierte Diät eingehalten, stellt sich als Nebenwirkung rasch ein sogenannter Fettstuhl ein.
Eine anderes, aber auch chemisches Wirkprinzip hat der Wirkstoff Sibutramin (Reductil®): Über die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin wird dem Gehirn ein Sättigungsgefühl vorgetäuscht und der Stoffwechsel angekurbelt. Nebenwirkungen, die bei der Therapie mit Sibutramin auftauchen können, sind leichter Bluthochdruck, Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Schwindel, Verstopfung und Übelkeit. Das Präparat ist bei Hypertonie-Patienten kontraindiziert.
Nach Meinung unabhängiger Wissenschaftler ist ein dauerhaftes Abnehmen nur durch Medikamente jedoch anzuzweifeln, den gefürchteten "Jo-Jo-Effekt" können auch sie nicht abwenden. Ganz abgesehen von möglichen Nebenwirkungen und Gegenanzeigen hält die Kraft der Pille nur solange, wie die Therapie eingehalten wird. Nach dem Absetzen der Medikamente läßt auch deren Wirkung nach, das Ausgangsgewicht kann schnell wieder erreicht sein. Ähnlich wie bei Diäten gilt daher: Nur wer in einem ganzheitlichen Konzept seine Lebens- und Eßgewohnheiten ändert, kann langfristig ein reduziertes Gewicht halten. Eine zur Einführung von Reductil® durchgeführte Umfrage unter Ärzten ergab, daß eine medikamentöse Therapie von den meisten Befragten auch nur in Zusammenan mt ictmdiamntösen Therapien befürwortet wird.
Weitere "Mittel" zur Gewichtsreduktion
In Apotheken, Drogerien und Reformhäusern wird eine Vielzahl oft pflanzlicher Präparate angeboten, die ein Gewichts-Management unterstützen sollen. Dazu zählen Enzyme, Ballaststoffe, Tees, Apfelessig, Algenpräparate usw. Ihre Wirkweise basiert auf verschiedensten Prinzipien und Theorien, doch diese sind zumeist umstritten.
OP tut weh...
Operative Maßnahmen, z.B. die Verkleinerung des Magenvolumens durch ein Magenband ("gastric banding") oder durch das Einführen eines flüssigkeitsgefüllten Ballons sind nur bei extremer Adipositas und drohenden gesundheitlichen Schädigungen angezeigt. Sie sollten daher nur nach Entscheidung des behandelnden Arztes ergriffen werden.
Was bleibt
"Wunder gibt es immer wieder" trällert Deutschlands beliebtester Barde, Guildo Horn, auf seinen Konzerten. Doch nach dem Verzehr zu vieler Nußecken müßte auch ihm die Erkenntnis bleiben: Für das Abnehmen gilt dieser fromme Wunsch nicht. Bedingung für ein dauerhaft erfolgreiches Gewichts-Management sind die Festlegung auf realistische Ziele, die ehrliche Selbstanalyse, die konsequente Veränderung der Lebensgewohnheiten und eine ständige Eigenkontrolle.
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![]() Adipositas bei Kindern und Jugendlichen von Martin Wabitsch, J. Hebebrand, Wieland Kiess |