Der neue Weg in der Medizin
Anläßlich der Eröffnung der neuen Wicker Kliniken ("Die 5 Kliniken mit Herz") in Bad Nauheim führte das TOP Magazin Frankfurt ein Interview mit Klinikträger Werner Wicker über die Themen Schulmedizin und AYURVEDA.
TOP: Herr Wicker, was ist das neue an der Neuen Klinik?
Wicker: Die Neue Wicker Klinik in Bad Nauheim schafft ein Angebot, das es so noch nicht gibt mit fünf Kliniken unter einem Dach; Herzklinik, Innere Medizin, Psychotherapie, Onkologie und AYURVEDA Klinik. Der Patient hat hier Wahlmöglichkeit zwischen den Fachrichtungen, den verschiedenen Therapieangeboten und einer Kombination von unterschiedlichen Medizinsystemen. Dabei hat sich die Kombination unserer Schulmedizin mit der ayurvedischen Heiltradition besonders bewährt. Beide zusammen bilden ein effizientes Angebot, in dem sich zwei gänzlich unterschiedliche Medizinsysteme und "Welten" in idealer Weise zum Wohle des Patienten verbinden.
Können Sie unseren Lesern etwas zum Stichwort AYURVEDA sagen?
Die Bezeichnung AYURVEDA stammt aus dem Altindischen und setzt sich aus zwei Worten zusammen: Ayus (Leben) und Veda (Wissenschaft). Nach einer alten Definition ist der Zweck dieser Wissenschaft, "die Gesundheit des Gesunden zu erhalten und den Kranken zu behandeln": AYURVEDA ist also mehr als eine Heilkunde, es ist eine umfassende Gesundheitslehre. Über viele Jahrhunderte sind in dieser ältesten Medizin der Welt Erfahrungen ganzer Ärztegenerationen zusammengetragen worden. AYURVEDA ist zu verstehen als eine ganzheitliche Medizin, die heilende, göttliche Kräfte auf dem kürzesten Wege zum Wohle und zur Gesundheit des Menschen umsetzen können.
Wen oder welche Zielgruppe sprechen Sie mit AYURVEDA an?
Vor allem chronisch kranke Patienten, die keine befriedigenden Erfolge zu verzeichnen haben. Und chronisch kranke Patienten, die das Gefühl haben ohne daß ein Krankheitsbild diagnostiziert wurde daß sie nicht die Lebensqualität haben, die sie möchten oder die ihnen zusteht.
Wo und wie kann AYURVEDA medizinisch chronisch Kranken helfen?
AYURVEDA ist ein ganz tiefgreifendes Medizinsystem mit einer alten Heilungstradition, das auf vielen Ebenen gleichzeitig hilft, oftmals ohne zwischen verschiedenen Krankheitsbildern unterscheiden zu müssen: Der Therapie Ansatz ist ganzheitlich und damit auch ganzheitlich wirksam. Wir im westlichen Teil der Welt haben uns daran gewöhnt, immer nur auf ein ganz konkretes Krankheitsbild des Menschen zu schauen, so als wäre dieses in sich heilbar, ohne den Menschen in seiner Ganzheit zu betrachten und zu behandeln, also als Einheit von Körper, Seele und Geist.
Wie erfährt der chronisch Kranke von AYURVEDA und wie, ob darin für ihn eine Chance oder eine Lösung liegt?
Chance und Lösung. Schon beim Lesen über AYURVEDA wird ihm bewußt, daß das etwas ganz Besonderes ist. Und je tiefer er sich einläßt, umso deutlicher wird diese Überzeugung.

Es gibt hervorragende Synergien, die sich zum Wohle des Patienten auswirken können, wenn die Widerstände der beteiligten überwunden werden. Wir haben eine diagnostisch hochgerüstete Schulmedizin, die alles sehr treffend und genau erfaßt und die weiteren Verläufe auch feststellen kann.
Bei chronischen Krankheiten aber fällt der Patient oft in ein therapeutisches Loch. Daher möchte ich die Vorteile der Schulmedizin mit denen einer altbewährten Heilungstradition verbinden, wobei die Schulmedizin die Krankheitsbilder begleiten und die bewährten Heilungsprozesse der AYURVEDA Tradition mit Verkaufskontrollen beweisbar machen wird. Selbstverständlich muß der Patient auch nach der AYURVEDA Medizin diagnostiziert werden. Das gehört zur Ganzheits Medizin. Hier laufen also zwei Systeme unbestechlich nebeneinander, kontrollieren sich gegenseitig auch aus rechtsmedizinischen Gründen und verbinden sich zu einem gemeinsamen Ziel: dem Wohl des Patienten.
Wann hat AYURVEDA Sie "ergriffen"?
Vor sechs, sieben Jahren habe ich AYURVEDA kennengelernt. Vor vier, fünf Jahren wußte ich, daß ich das aufgreifen und umsetzen muß.
Sie sagten eingangs, hier mit der Bad Nauheimer Wicker Klinik etwas zu schaffen, das es kein zweites Mal gibt...
Ich will als Beispiel unsere Herzklinik nennen: sie arbeitet auf drei Schienen auf ein gemeinsames Ziel hin. Da gibt es die allgemeine Kardiologie, die ganzheitliche Kardiologie, und es gibt die Kardiologie in Kombination mit AYURVEDA. Die ganzheitliche Kardiologie ist in ihrem Ansatz soviel bereiter und in den Überlegungen sehr viel weiter, als die allgemeine Kardiologie, so daß sich hier ein besonderes Feld ergeben hat, und die Kardiologie in Kombination mit AYURVEDA ist eine Fortentwicklung dieses ganzheitlichen Ansatzes, der durch die AYURVEDA Therapie eine besondere Qualität bekommt.
Muß man eigentlich krank sein, um eine AYURVEDA Therapie zu machen?
Nein einige Patienten betreiben AYURVEDA auch als Vorsorgemedizin, um gesund zu bleiben bzw. weil sie seelische, körperliche und geistliche Gesundheit anstreben. Dafür ist die AYURVEDA Medizin mit ihrer höheren Zielsetzung gut geeignet, da sie sich nie als Reparaturbetrieb des Menschen verstanden hat, sondern immer seine bestmöglichen Gesundheit anstrebt. Ich denke, daß diese Zielsetzung die Therapie so erfolgreich gemacht hat.
Sie sind seit vielen Jahren Vorreiter, ja Pionier auf diesem Gebiet... Was kann AYURVEDA wirklich leisten?
AYURVEDA bedient sich ja bekanntermaßen der Öltherapie eine der Therapien, die wir am meisten anwenden, heißt Abhyanga - Salbung. Hier wird das Öl auf das Haupt gegeben und dann von oben nach unten gearbeitet. Damit wird schon deutlich, daß wir an eine ganz alte Tradition anschließen und dem göttlichen Heilmittel Öl besondere Priorität geben. Mit diesen Ölanwendungen von Außen und Fettanwendungen von Innen schaffen wir tiefgehende Reinigungen im Körper des Menschen, bis hin zur Ausscheidung von lypophylen Stoffen, d. h. von fettlöslichen Giften, die sonst kaum erreicht werden können. So kommt der Patient in die Lage, seinen gesamten Stoffwechsel und seine Abwehrfunktionen, also sein Immunsystem, neu aufzubauen. Damit schafft er sich eine neue, gute Ausgangssituation für seine Zukunft.
Wie lange muß eine AYURVEDA Kur dauern, um effektiv zu sein?
Wir empfehlen 14 Tage bis 3 Wochen, aber je länger, um so besser.
Passiert in diesen 14 Tagen etwas, was der Patient selbst feststellen kann?
Er erfährt eine tiefgehende Reinigung und damit verbunden eine Befreiung. Er wird ein großes Stück mehr zu sich selbst geführt, erreicht eine höhere Sensibilität, eine therapeutische Einwirkung auf vielen seiner Seins Ebenen, und Körper, Seele und Geist stellen sich in einer neuen Einheit dar.
In welchen Ihrer Kliniken wird die AYURVEDA Therapie angeboten?
In drei Kliniken, in Bad Nauheim, in Kassel/Wilhelmshöhe und demnächst in Willingen im Hochsauerland.
Wenn Sie die klassische Schulmedizin und die AYURVEDA Medizin vergleichen: kann man davon ausgehen, daß die Schulmedizin nicht das erreichen kann, was AYURVEDA leistet?
Meine Meinung dazu ist folgende: Unsere Schulmedizin hat sich große Verdienste erworben, vor allem im operativen Bereich der Intensivmedizin und in vielen anderen Bereichen -, aber es ist nicht mehr zu verleugnen, daß wir im Bereich der chronischen Erkrankungen nicht die Ergebnisse erzielen, die wir benötigen.
Es hat hier eine hohe Spezialisierung stattgefunden. Von immer kleineren Gebieten weiß man immer mehr, der Mensch wird immer mehr in kleinere Teile aufgeteilt entgegen der Weisheit, daß auch der Mensch mehr ist als die Summe seiner Teile. Was dazu geführt hat, daß wir selbst den Bereich der Inneren Medizin, die früher die Verbindung herstellte zu allen anderen Richtungen, total "skelettiert" haben mit dem Erfolg, daß der Patient von Facharzt zu Facharzt rennt und keine zusammenfassende Meinung mehr bekommt, sondern nur Einzeldiagnosen, die keine ganzheitliche Heilung einleiten und bewirken können. Lokale Heilung ist immer nur eine bedingte Heilung. Die innere Medizin wird also in ihrer Bedeutung zu gering eingeschätzt und ist daher nicht adäquat vertreten der Leidtragende ist der Patient.
Das bedeutet, daß das System der Schulmedizin überholt ist?
Im Bezug auf chronische Erkrankungen muß ich Ihnen zum größten Teil Recht geben. Wir müssen aber auch zusätzlich unterscheiden zwischen Medikamenten, welche die Aufgabe haben, die Krankheit in Schacht zu halten beziehungsweise Auswirkungen zu betäuben, und denen, die wirkliche Heilmittel sind.
Die Menschen, die spüren, daß vieles nicht mehr so weitergehen kann. Der Zeitgeist hilft, die notwendigen Erkenntnisse und Bewußtseinsprozesse zu beschleunigen. Von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr finden immer mehr Umdenkungsprozesse statt, die immer mehr in die Richtung von Ganzheit und naturheilkundigem Medizinsystem gehen.
Seit einiger Zeit sind für den chronischen Herzpatienten die Möglichkeiten unserer Wissenschaftlichen (Schul-) Medizin völlig ausgeschöpft. Es geht einfach nicht mehr weiter. Dämpfende, bleckende und ruhigstellende Pharmazeutika können nicht die einzigen Mittel der Wahl sein. Hier fehlt ein ganzheitlicher heilsamer Ansatz. Dies hat zu unserem neuen Weg und zu neuen Ergebnissen in der Herztherapie geführt. Der entscheidende Punkt ist dieser: Das Problem des chronisch Herzkranken besteht darin, daß er über seinen erhöhten Sympathikus dem Herzen immer mehr abverlangt und damit einen Kreislauf mit ungünstigem Verlauf (Negativspirale) in Gang setzt. An diesem Punkt haken wir mir AYURVEDA ein und senken ohne medikamentöse Nebenwirkung ohne Beta-Blocker den Sympathikus und schützen somit das Herz vor der Hyperaktivierung. Wenn es gelingt, diesen Circulus vitiosus ohne Nebenwirkungen zu durchbrechen, hat der chronische erkrankte Herzpatient eine neue Lebenschance; und damit kommen wir an eine ursächliche Behandlung heran. Daß diese ohne Nebenwirkung möglich ist, stellt eine neue Dimension in der Kardiologie der westlichen Welt dar. Herzkranke sind oft in einem Rhythmus, in dem sie sich immer höher schaukeln sie fühlen sich an, als seien sie von Tausenden von Hummeln besetzt. Mit der tiefgehenden Öl - Therapie gehen wir dort sanft hinein, und unterbrechen den Circulus vitiosus. Für Pharmakologen undenkbar, aber unsere Heilungsansätze funktionieren.
Und wie funktioniert das?
Es funktioniert dadurch, daß der erhöhte Sauerstoffbedarf des Herzens, der durch den erhöhten Sympathikotonus ausgelöst wurde wobei sich beides gegenseitig hochschaukelt heilsam unterbrochen wird. Diese Erkenntnis und vieles mehr haben wir dem ärztlichen Direktor unserer NEUEN Klinik in Bad Nauheim, Herrn Dr. Peter Hain, zu verdanken, der auch bereits in unserer Klinik das Volumen EKG entwickelt hat, das eine Weltneuheit darstellt.
Ich hatte zur Eröffnung unserer neuen Klinik in Bad Nauheim zahlreiche Vertreter von Krankenkassen als Gäste hier, die sich informiert haben, und ich erlebe nur positive Reaktionen. Aber im Moment müssen sich die Krankenkassen an ihre Statuten halten, und die besagen, daß nur die wissenschaftliche Medizin finanziert werden kann. Im Hinblick auf die existierenden Geldprobleme kann man trotz vorteilhafter Darstellungen und Beweise nicht davon ausgehen, daß neue Kosten übernommen werden können obwohl den Krankenkassen sehr wohl bewußt ist, daß im Bereich der chronischen Erkrankungen sehr viel ausgegeben wird, ohne daß oft ausreichende Erfolge verzeichnet werden können.
Die Kosten für AYURVEDA sind also Investitionen in die Gesundheit mit Kostenreduzierung für die Kassen?
Ja, nur haben wir ein Medizinsystem, das immer versprochen hat, daß bei den vielen neuen Errungenschaften in dieser Medizin die Kosten sinken, sie sind jedoch immer weiter angestiegen.
Herr Wicker, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.