Rheuma ist eine nach konventionellem Verständnis unheilbare Erkrankung. Medikamente wie Diclofenac (z.B. Voltaren®) oder Kortison unterdrücken die Symptome Schmerz und Entzündung. Dies kann auch manchmal notwendig sein, führt aber nicht zur Heilung.
Mit naturheilkundlichen Verfahren kann die Entzündungsaktivität verlangsamt oder sogar zum Stillstand gebracht werden. Die wichtigsten Verfahren sind:
- Ernährung: Nicht jedes entzündliche Rheuma spricht hierauf an. Versuchsweise sollten aber für mehrere Wochen bis Monate sämtliche tierischen Fette und Eiweiße weggelassen werden. Oft sind deutliche Besserungen die Folge,
- Heilfasten: Auch hier wurde oftmals bereits nach wenigen Tagen eine deutliche Verringerung von Schmerz und Entzündung beobachtet. Der Rheumatiker sollte allerdings wegen der Möglichkeit von Fastenkrisen stets unter klinischer Aufsicht fasten.
- Physikalische Therapie: Im akut-entzündlichen Stadium sind Kaltanwendungen wie Waschungen, kalte Güsse, Prießnitz-Umschläge oder Eiskompressen sinnvoll. Aktive Bewegungstherapie ist kontraindiziert. Im chronischen Stadium werden hingegen meist Wärmeanwendungen wie Fango, Heusäcke, warme Sand- und Kieselbäder (Finger, Hände!) oder Vollbäder als angenehm empfunden. Gelenkübungen unter krankengymnastischer Anleitung können Versteifungen vorbeugen.
- Pflanzenheilkunde: Viele Heilpflanzen können bei Rheuma sinnvoll eingesetzt werden. Beispielhaft seien hier nur die Weidenrinde, die ähnlich wie Aspirin® schmerz- und entzündungshemmend wirkt, sowie der Weihrauch genannt, der in hoher Dosierung die Entzüngsungsaktivität nicht selten entscheidend mindern kann.
- Nahrungsergänzungen: Antioxidative Nährstoffe wie Vitamin E, C, Selen, Zink machen die bei chronischen Entzündungen entstehenden, gewebeschädigenden Freien Radikale unschädlich. Omega-3-Fettsäuren verdrängen entzündungsfördernde Fettsäuren. Enzyme können zirkulierende Immunkomplexe abbauen.
- Homöopathie: Bei passender Symptomatik kann das richtig gewählte Homöopathikum (z.B. Rhus toxicodendron, Ledum, Bryonia, Causticum) eine deutliche Verbesserung erzielen.
- Akupunktur: Unterstützend zu anderen Verfahren vermag diese schmerzlindernd zu wirken.
- Ausleitende Verfahren: Im entzündungsarmen Intervall können Schröpfen, Cantharidenpflaster oder Baunscheidtierungen am betroffenen Gelenk hilfreich sein.
- Psychotherapie: Gerade der psychisch meist unauffällige Rheumatiker kann durch sein nach außen aggressionsarmes Verhalten zur Entwicklung einer Auto-Aggression, dem Angriff auf körpereigenes Gewebe, mit beitragen. Der Umgang mit sich selbst und mit der Umwelt sollte hinterfragt werden.
Eine komplexe Erkrankung wie die rheumatoide Arthritis sollte immer auch komplex und ganzheitlich behandelt werden. In der Inneren Abteilung der Habichtswald-Klinik werden aus einer Vielzahl von Naturheilverfahren diejenigen ausgewählt, die individuell bei einem Patienten zum Zeitpunkt der Aufnahme passend sind. Gelenkdeformitäten können hierdurch zwar nicht wieder rückgängig gemacht werden, aber auf natürlichem Wege kann mit nebenwirkungsarmen Mitteln oft eine erstaunlicem 18. Lebensjahr an Schuppenflechte und seit dem 24. Jahr an Arthritis leidet, kommt zur stationären Aufnahme. Die Vormedikation von 6 Tabletten Weihrauch (400 mg) wird auf 9 erhöht. Zusätzlich erhält sie ein Weidenrindenpräparat, hochdosiert Vitamin E und Selen, außerdem Krankengymnastik, Dauerdusche, Fußreflex- und Bindegewebsmassage, Bewegungsbäder, Kieselbecken für die Hände und Akupunktur. Nach 5 Wochen gibt die Patientin eine deutliche Schmerzlinderung und bessere Beweglichkeit an. Die schmerzfreie Gehstrecke habe sich deutlich verlängert. Daß nicht nur Verbesserungen im subjektiven Bereich erzielt wurden, sondern der Erfolg auch objektiv bestätigt werden kann, beweist der Rückgang der Blutsenkung von 45 (mäßig hohe Entzündungsaktivität) auf 15 mm (fast keine Entzündung mehr, 10 mm sind normal).
Dr. Volker Schmiedel,
Chefarzt der Inneren Abteilung der Habichtswald-Klinik Ayurveda, Kassel