Fleckfieber

Fleckfieber ist eine Gruppe von fieberhaften Erkrankungen, die durch Bakterien aus der Familie der Rickettsien verursacht werden. Es handelt sich um eine potenziell gefährliche Infektion, die in bestimmten Regionen der Welt, insbesondere in tropischen und subtropischen Gebieten, vorkommt. Fleckfieber kann in verschiedenen Formen auftreten, je nachdem, welche Art von Rickettsien die Infektion verursacht hat. Die Krankheit ist für den Menschen vor allem aufgrund der Übertragung durch Zecken oder Läuse bekannt, was ihr auch ihren Namen verleiht.
In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Formen des Fleckfiebers, ihre Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten näher betrachten.

Was ist Fleckfieber?

Fleckfieber ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch verschiedene Arten von Rickettsien verursacht wird. Diese Bakterien dringen in die Zellen der Blutgefäße ein und verursachen eine Entzündung, die zu den charakteristischen Symptomen der Krankheit führt. Der Name „Fleckfieber“ bezieht sich auf den charakteristischen Hautausschlag, der häufig in Form von kleinen roten Flecken (Petechien) auftritt. Die Erkrankung kann, wenn sie unbehandelt bleibt, schwerwiegende Komplikationen verursachen und in einigen Fällen sogar zum Tod führen.

Ursachen und Übertragung des Fleckfiebers

Fleckfieber wird durch Bakterien der Gattung *Rickettsia* verursacht. Es gibt verschiedene Arten von Rickettsien, die unterschiedliche Formen des Fleckfiebers hervorrufen können. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Insektenstiche, insbesondere durch Zecken, Läuse oder Flöhe. Hier sind einige der wichtigsten Rickettsienarten, die Fleckfieber verursachen:
  • Rickettsia rickettsii – Verursacht das Rocky-Mountain-Fleckfieber: Diese Form des Fleckfiebers wird durch den Stich von Zecken der Gattung *Dermacentor* übertragen. Sie kommt hauptsächlich in Nordamerika vor, kann jedoch auch in anderen Teilen der Welt auftreten.
  • Rickettsia prowazekii – Verursacht das Läusefieber (epidemisches Fleckfieber): Diese Form der Erkrankung wird durch den Stich von Kleiderläusen übertragen, die die Bakterien aufnehmen, wenn sie sich von einer infizierten Person ernähren. Sie tritt hauptsächlich in Gebieten mit schlechter Hygiene und unzureichenden sanitären Bedingungen auf.
  • Rickettsia typhi – Verursacht das Endemische Fleckfieber (auch als Murinen-Fleckfieber bekannt): Diese Form der Fleckfiebererkrankung wird durch Flöhe übertragen, die in engem Kontakt mit Nagetieren wie Ratten stehen. Endemisches Fleckfieber kommt weltweit vor, besonders in Gebieten mit niedrigem Hygienestandard.
  • Rickettsia africae – Verursacht das Afrikanische Fleckfieber: Diese Rickettsienart wird durch den Stich von Zecken der Gattung *Amblyomma* übertragen. Diese Krankheit ist in Afrika verbreitet und tritt häufig bei Reisenden auf, die in betroffenen Gebieten unterwegs sind.
Die Bakterien gelangen über den Stich eines infizierten Insekts in den menschlichen Körper. Einmal in den Blutkreislauf eingedrungen, verhalten sich die Rickettsien wie intrazelluläre Parasiten, die sich in den Zellen der Blutgefäße vermehren. Dies führt zu Entzündungen und Schäden an den Blutgefäßen, was die typischen Symptome von Fleckfieber verursacht.

Symptome des Fleckfiebers

Die Symptome des Fleckfiebers treten normalerweise nach einer Inkubationszeit von etwa 2 bis 14 Tagen nach dem Insektenstich auf. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
  • Fieber: Ein plötzliches, hohes Fieber ist eines der ersten Anzeichen für Fleckfieber.
  • Hautausschlag: Der charakteristische Hautausschlag beginnt meist 3-5 Tage nach dem Auftreten von Fieber. Zunächst erscheinen kleine rote Flecken (Petechien), die sich später zu größeren Flecken oder Pusteln entwickeln können. Der Ausschlag tritt typischerweise auf der Handflächen- und Fußsohlenregion sowie auf dem Rumpf auf, kann aber auch andere Körperregionen betreffen.
  • Kopfschmerzen: Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden bei Fleckfieber und sind oft sehr intensiv.
  • Muskel- und Gelenkschmerzen: Diese Schmerzen sind ebenfalls häufig und können mit allgemeinen Gliederschmerzen verwechselt werden.
  • Übelkeit und Erbrechen: Viele Patienten klagen über Übelkeit, die oft mit Erbrechen einhergeht.
  • Müdigkeit und Schwäche: Ein allgemeines Gefühl der Schwäche und Erschöpfung ist ebenfalls typisch.
In schweren Fällen kann die Krankheit zu Komplikationen wie Organversagen, Blutungen, Kreislaufschock oder sogar zum Tod führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.

Diagnostik des Fleckfiebers

Die Diagnose des Fleckfiebers erfolgt in der Regel auf der Basis der Symptome, der Anamnese (z. B. Aufenthalt in einem betroffenen Gebiet oder Insektenstiche) und durch spezielle Tests. Zu den diagnostischen Verfahren gehören:
  • Bluttests: Der Nachweis von Antikörpern gegen *Rickettsia* oder die direkte Identifikation des Bakteriums im Blut oder Gewebe des Patienten kann zur Diagnose beitragen.
  • Serologische Tests: Diese Tests zeigen, ob der Körper bereits Antikörper gegen das Bakterium entwickelt hat. Sie werden meist im späteren Krankheitsverlauf durchgeführt.
  • Molekulare Tests (PCR): Mithilfe von PCR-Techniken kann das genetische Material von *Rickettsia* im Blut des Patienten nachgewiesen werden.

Behandlung von Fleckfieber

Fleckfieber ist eine ernsthafte Erkrankung, die ohne Behandlung zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika, die gegen Rickettsien wirksam sind. Die häufigsten eingesetzten Medikamente sind:
  • Doxycyclin: Doxycyclin ist das Mittel der Wahl zur Behandlung von Fleckfieber und wird in der Regel oral eingenommen. In schweren Fällen kann auch eine intravenöse Gabe erforderlich sein.
  • Chloramphenicol: Bei Patienten, die kein Doxycyclin vertragen (z. B. Schwangere), wird oft Chloramphenicol als Alternative eingesetzt.
Die Behandlung sollte so schnell wie möglich beginnen, da Fleckfieber ohne eine frühzeitige Therapie in vielen Fällen tödlich verlaufen kann.
Neben der antibiotischen Therapie sind unterstützende Maßnahmen erforderlich, wie die Bekämpfung von Dehydrierung (z. B. durch Flüssigkeitszufuhr) und die Behandlung von Symptomen wie Schmerzen und Fieber.

Prävention von Fleckfieber

Da Fleckfieber durch Insekten übertragen wird, ist die Vorbeugung eng mit dem Schutz vor Insektenstichen verbunden. Hier einige präventive Maßnahmen:
  • Verwendung von Insektenschutzmitteln: Bei Reisen in Gebiete, in denen Fleckfieber verbreitet ist, sollten Insektenschutzmittel auf die Haut aufgetragen und Insektenschutznetze verwendet werden.
  • Schutzkleidung: Lange Kleidung, die den Körper bedeckt, sowie geschlossene Schuhe können helfen, den Kontakt mit Zecken und anderen Insekten zu verringern.
  • Sauberkeit und Hygiene: Insbesondere in Gebieten, in denen Läusefleckfieber verbreitet ist, spielt Hygiene eine wichtige Rolle. Saubere Kleidung und regelmäßiges Waschen können die Gefahr einer Läuseinfektion verringern.
  • Vermeidung von Zeckenbissen: In Gebieten, in denen das Rocky-Mountain-Fleckfieber verbreitet ist, sollten Aufenthalte im hohen Gras und in bewaldeten Gebieten vermieden oder besonders vorsichtig angegangen werden.
  • Vorsicht bei Nagetieren: In Gebieten mit endemischem Fleckfieber, das durch Flöhe übertragen wird, sollte der Kontakt mit Nagetieren und deren Exkrementen vermieden werden.