Fettleber

Fettleber ist eine Erkrankung, die immer häufiger in der westlichen Welt auftritt. Sie bezeichnet die Ansammlung von Fett in den Leberzellen, was langfristig zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann, wenn die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Doch was genau ist eine Fettleber, welche Ursachen hat sie und wie kann man sie behandeln?

Was ist eine Fettleber?

Die Leber ist ein zentrales Organ für den Stoffwechsel und spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung des Körpers, der Produktion von Galle und der Speicherung von Nährstoffen. Eine Fettleber (medizinisch als *Fettlebererkrankung* oder *Steatosis hepatis* bezeichnet) entsteht, wenn sich übermäßig viel Fett in den Leberzellen ansammelt. In den meisten Fällen ist diese Ansammlung harmlos und verursacht keine Symptome. Wenn jedoch zu viel Fett in der Leber bleibt, kann es zu einer Entzündung kommen, die das Lebergewebe schädigt und langfristig die Leberfunktion beeinträchtigen kann.

Ursachen der Fettleber

Es gibt verschiedene Ursachen für eine Fettleber. Die häufigsten sind:
  • Alkoholkonsum: Der häufigste Grund für eine Fettleber ist übermäßiger Alkoholgenuss. Alkohol hat eine toxische Wirkung auf die Leber, die zur Ansammlung von Fett führen kann. Diese Form wird als alkoholische Fettleber bezeichnet.
  • Nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD): In den letzten Jahrzehnten hat sich die nicht-alkoholische Fettleber zu einer der häufigsten Lebererkrankungen entwickelt. Sie tritt bei Menschen auf, die wenig oder keinen Alkohol konsumieren, aber ein hohes Risiko aufgrund von Fettleibigkeit, Diabetes, einer ungesunden Ernährung oder Bewegungsmangel haben. Diese Form der Fettleber kann zu einer Entzündung und sogar zu einer Leberzirrhose führen.
  • Übergewicht und Adipositas: Menschen, die unter starkem Übergewicht oder Fettleibigkeit leiden, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, eine Fettleber zu entwickeln. Das überschüssige Fettgewebe führt zu einer gestörten Fettverwertung, was die Leberzellen betrifft.
  • Diabetes und Stoffwechselerkrankungen: Insulinresistenz, die häufig bei Typ-2-Diabetes vorkommt, kann ebenfalls zu einer Fettleber führen. Insulinresistenz beeinträchtigt den Fettstoffwechsel und begünstigt die Ansammlung von Fett in der Leber.
  • Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Zucker, Transfetten und gesättigten Fettsäuren ist, begünstigt ebenfalls die Entstehung einer Fettleber. Besonders Fast Food und stark verarbeitete Lebensmittel können die Leber überlasten.

Symptome der Fettleber

In den frühen Stadien verursacht eine Fettleber oft keine Symptome. Viele Menschen wissen daher nicht, dass sie betroffen sind. Mit der Zeit kann sich die Erkrankung jedoch verschlechtern und zu Entzündungen und einer Zirrhose führen. Mögliche Symptome einer fortgeschrittenen Fettleber sind:
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Schmerzen oder Druckgefühl im rechten Oberbauch
  • Gelbfärbung der Haut (Ikterus)
  • Dunkler Urin
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

Diagnose der Fettleber

Die Diagnose erfolgt meist durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Bluttests und bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder MRT. Besonders der Ultraschall ist eine einfache und schmerzfreie Methode, um Fettansammlungen in der Leber sichtbar zu machen. In einigen Fällen kann eine Leberbiopsie notwendig sein, um den Grad der Schädigung genauer zu bestimmen.

Behandlungsmöglichkeiten der Fettleber

Die Behandlung der Fettleber hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab. In den meisten Fällen lässt sich die Fettleber jedoch durch eine Veränderung des Lebensstils behandeln:
  • Gewichtsreduktion: Der wichtigste Schritt bei der Behandlung der nicht-alkoholischen Fettleber ist der Gewichtsverlust. Schon eine Gewichtsreduktion von 5 bis 10 Prozent kann die Fettansammlungen in der Leber signifikant verringern und die Leberfunktion verbessern.
  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit wenig Zucker, Fett und verarbeiteten Lebensmitteln ist essenziell. Besonders die mediterrane Diät, die reich an Obst, Gemüse, Fisch und gesunden Fetten ist, hat sich als vorteilhaft erwiesen.
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität fördert den Fettabbau und verbessert die Insulinempfindlichkeit, was sowohl die Fettleber als auch andere Stoffwechselerkrankungen positiv beeinflusst.
  • Vermeidung von Alkohol: Bei einer alkoholischen Fettleber ist es entscheidend, den Alkoholkonsum zu stoppen, um eine weitere Schädigung der Leber zu vermeiden.
  • Medikamentöse Therapie: Für die nicht-alkoholische Fettleber gibt es bisher keine spezifischen Medikamente. In einigen Fällen werden jedoch Medikamente zur Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck eingesetzt.