Fehlgeburt
Fehlgeburt, auch als Abortus bezeichnet, ist der medizinische Begriff für den Verlust einer Schwangerschaft, bevor der Fötus lebensfähig ist, also in der Regel vor der 24. Schwangerschaftswoche. Es handelt sich dabei um eine häufige, jedoch emotional und körperlich belastende Erfahrung für die betroffene Frau. Etwa 10-20 % aller bekannten Schwangerschaften enden in einer Fehlgeburt, wobei die tatsächliche Zahl höher liegen kann, da nicht alle Fehlgeburten diagnostiziert werden, insbesondere in sehr frühen Stadien.
Bestimmte anatomische Anomalien der Gebärmutter, wie Septum (eine Gewebewand, die die Gebärmutter in zwei Hälften unterteilt), Myome (gutartige Tumore der Gebärmutter) oder Zervixinsuffizienz (Schwäche des Gebärmutterhalses), können die Fähigkeit der Gebärmutter beeinträchtigen, eine Schwangerschaft zu halten.
Autoimmunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes (SLE) oder Antiphospholipid-Syndrom können das Risiko einer Fehlgeburt durch die Bildung von Antikörpern erhöhen, die die Plazenta angreifen und die Schwangerschaft gefährden können.
Ursachen einer Fehlgeburt
Die Ursachen für eine Fehlgeburt können vielfältig sein und reichen von genetischen Anomalien bis hin zu strukturellen oder funktionellen Problemen im Körper der Mutter. Zu den häufigsten Ursachen gehören:Genetische Anomalien
- Etwa 50 % der Fehlgeburten in den frühen Schwangerschaftsstadien sind auf chromosomale Anomalien zurückzuführen. Dies bedeutet, dass der Fötus eine abnorme Anzahl oder Struktur von Chromosomen aufweist, was zu einer Fehlentwicklung und dem Verlust der Schwangerschaft führt.
- Häufig betroffene Anomalien sind Trisomien (zum Beispiel Trisomie 21, auch bekannt als Down-Syndrom), Monosomien oder andere Fehler bei der Chromosomenverteilung.
Hormonelle Störungen
Ein Mangel an Progesteron, das für die Aufrechterhaltung einer gesunden Schwangerschaft notwendig ist, kann dazu führen, dass die Gebärmutter das befruchtete Ei abstößt. Frauen mit einem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) oder anderen hormonellen Ungleichgewichten sind möglicherweise anfälliger für Fehlgeburten.Anatomische Probleme
Bestimmte anatomische Anomalien der Gebärmutter, wie Septum (eine Gewebewand, die die Gebärmutter in zwei Hälften unterteilt), Myome (gutartige Tumore der Gebärmutter) oder Zervixinsuffizienz (Schwäche des Gebärmutterhalses), können die Fähigkeit der Gebärmutter beeinträchtigen, eine Schwangerschaft zu halten.
Infektionen
Bestimmte bakterielle oder virale Infektionen wie Toxoplasmose, Zytomegalievirus (CMV), Listeriose, Röteln oder Hepatitis können das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.Immunsystemstörungen
Autoimmunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes (SLE) oder Antiphospholipid-Syndrom können das Risiko einer Fehlgeburt durch die Bildung von Antikörpern erhöhen, die die Plazenta angreifen und die Schwangerschaft gefährden können.
Lebensstilfaktoren und Umwelteinflüsse
Rauchen, Alkoholkonsum und der Gebrauch von Drogen sind bekannte Risikofaktoren für Fehlgeburten. Auch übermäßiger Koffeinkonsum sowie die Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien und Umweltgiften (wie Schwermetallen oder Strahlung) können das Risiko erhöhen.Alter der Mutter
Frauen über 35 Jahre haben ein höheres Risiko für Fehlgeburten, da die Qualität der Eizellen mit zunehmendem Alter abnimmt, was zu chromosomalen Anomalien führen kann.Stress und körperliche Belastung
Es gibt Hinweise darauf, dass extreme körperliche oder emotionale Belastungen das Risiko für Fehlgeburten erhöhen können, obwohl die genauen Mechanismen noch nicht vollständig verstanden sind.Symptome einer Fehlgeburt
Die Symptome einer Fehlgeburt können variieren, abhängig vom Stadium der Schwangerschaft und der Ursache des Verlusts. Zu den häufigsten Symptomen gehören:- Vaginale Blutungen: Blutungen sind das häufigste Anzeichen einer Fehlgeburt, insbesondere in den ersten 12 Wochen. Diese können leicht bis stark sein und in Form von Schmierblutungen oder stärkeren Blutungen auftreten.
- Schmerzen im Unterbauch oder Rücken: Frauen können Krampf- oder Schmerzempfindungen im Unterbauch oder im unteren Rückenbereich verspüren, die von mild bis intensiv variieren können.
- Verlust der Schwangerschaftssymptome: Frauen bemerken häufig den Verlust typischer Schwangerschaftsanzeichen wie Übelkeit, Brustspannen oder Müdigkeit, was ein Zeichen für den Verlust der Schwangerschaft sein kann.
- Austritt von Gewebe: In einigen Fällen kann es zu einem sichtbaren Austritt von gewebeartigen Substanzen oder Fruchtwasser aus der Vagina kommen.
- Verminderter Schwangerschaftstest: Ein Schwangerschaftstest, der plötzlich negativ wird, kann ebenfalls auf eine Fehlgeburt hinweisen, insbesondere wenn er nach einer Phase von positiven Ergebnissen plötzlich nicht mehr auf das Schwangerschaftshormon hCG reagiert.
Diagnose einer Fehlgeburt
Wenn eine Fehlgeburt vermutet wird, wird der Arzt oder die Ärztin in der Regel eine klinische Untersuchung und diagnostische Tests durchführen, um den Zustand der Schwangerschaft zu bestätigen und mögliche Komplikationen zu bewerten.- Ultraschalluntersuchung: Ein transvaginaler Ultraschall ist der beste Weg, um den Zustand der Schwangerschaft zu überprüfen. Der Ultraschall kann helfen, das Vorhandensein des Herzschlags des Fötus zu bestätigen oder zu sehen, ob Gewebe aus der Gebärmutter ausgeschieden wurde.
- Bluttests: Blutuntersuchungen auf hCG (Humanes Choriongonadotropin) können zur Überwachung des Schwangerschaftshormons und zur Feststellung eines sinkenden hCG-Spiegels verwendet werden, was auf eine Fehlgeburt hinweist.
- Physische Untersuchung: Der Arzt kann auch eine vaginale Untersuchung durchführen, um den Zustand des Gebärmutterhalses und des Uterus zu beurteilen.
Behandlung einer Fehlgeburt
Die Behandlung einer Fehlgeburt hängt von der Art der Fehlgeburt und dem Fortschritt der Schwangerschaft ab:- Frühe Fehlgeburt (spontan): In den meisten Fällen endet eine Fehlgeburt ohne medizinische Intervention. Der Körper stößt das Gewebe entweder von selbst ab oder es kann zu einem natürlichen Abschluss kommen. Die Frauen müssen möglicherweise eine gewisse Zeit abwarten, um eine vollständige Ausscheidung des Gewebes zu ermöglichen.
- Medikamentöse Behandlung: Wenn das Gewebe nicht vollständig ausgestoßen wurde oder wenn die Fehlgeburt nicht spontan abgeschlossen wird, können Medikamente wie Mifepriston oder Misoprostol verschrieben werden, um die Gebärmutter zu stimulieren und die Fehlgeburt zu vervollständigen.
- Chirurgische Behandlung: In einigen Fällen kann ein Ausschabung (Kürettage) notwendig sein, um verbleibendes Gewebe aus der Gebärmutter zu entfernen. Diese Methode wird auch als D&C (Dilatation und Curettage) bezeichnet und wird insbesondere bei unvollständigen Fehlgeburten eingesetzt, um Komplikationen wie Infektionen zu verhindern.
- Psychologische Unterstützung: Eine Fehlgeburt ist emotional und psychologisch sehr belastend, insbesondere wenn sie unerwartet auftritt. Viele Frauen benötigen psychologische Unterstützung durch Gespräche mit einem Therapeuten oder die Teilnahme an Selbsthilfegruppen.
Prävention und Ausblick
Obwohl viele Fehlgeburten nicht vermeidbar sind und durch genetische Faktoren oder unvorhersehbare Komplikationen verursacht werden, können einige präventive Maßnahmen helfen, das Risiko zu verringern:- Aufhören mit dem Rauchen und dem Konsum von Alkohol oder Drogen.
- Eine ausgewogene Ernährung, reich an Folsäure, um genetische Defekte zu vermeiden.
- Die Kontrolle von Vorerkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und Autoimmunerkrankungen.