Erysipel
Erysipel, auch als Wundrose bekannt, ist eine akute bakterielle Hautinfektion, die vor allem die oberflächlichen Hautschichten betrifft. Diese Erkrankung kann in verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten, tritt jedoch häufig an den Beinen oder im Gesicht auf. Erysipel ist eine ernsthafte Erkrankung, die unbehandelt zu schweren Komplikationen führen kann. In diesem Artikel werden die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Erysipel ausführlich erklärt.
Zu den Risikofaktoren gehören:
In einigen Fällen können weiterführende Tests notwendig sein, wie:
Einige vorbeugende Maßnahmen umfassen:
Was ist Erysipel?
Erysipel ist eine Hautinfektion, die durch Bakterien der Gruppe A *Streptococcus* verursacht wird, insbesondere durch den Erreger *Streptococcus pyogenes*. Diese Bakterien dringen durch kleine Verletzungen, Hautläsionen oder entzündete Hautstellen in den Körper ein und verursachen eine Entzündung der oberen Hautschichten, vor allem der Epidermis und der oberen Dermis. Die Infektion kann sich schnell ausbreiten und führt zu einer schmerzhaften Rötung, Schwellung und Erwärmung der betroffenen Hautpartien.Ursachen und Risikofaktoren
Die Hauptursache für ein Erysipel ist eine Infektion mit *Streptococcus pyogenes*, wobei die Bakterien in den Körper eindringen und eine Entzündungsreaktion auslösen. Die Eintrittspforten für die Bakterien sind meist Hautverletzungen, wie kleine Schnittwunden, Kratzer, Insektenstiche, Risse in der Haut oder auch bestehende Hauterkrankungen wie Ekzeme oder Fußpilz. Aber auch bei intakter Haut kann sich ein Erysipel entwickeln, wenn das Immunsystem geschwächt ist.Zu den Risikofaktoren gehören:
- Vorhandensein von Hautläsionen (z. B. Schnittwunden, Verbrennungen, Hautekzeme)
- Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Lymphödeme, oder Hautkrankheiten wie Ekzeme oder Psoriasis
- Altersfaktor: Ältere Menschen sind häufiger betroffen
- Schwaches Immunsystem: Menschen mit Immunschwäche, etwa durch HIV oder eine Chemotherapie, sind anfälliger
- Schwangerschaft und Adipositas erhöhen das Risiko ebenfalls
- Venenschwäche und chronische Kreislaufstörungen wie Krampfadern begünstigen die Entstehung von Erysipel
Symptome des Erysipels
Die Symptome eines Erysipels entwickeln sich in der Regel schnell und deutlich innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Zu den typischen Symptomen gehören:- Rötung und Schwellung der Haut, die meist scharf abgegrenzt ist und sich plötzlich entwickelt. Die betroffene Hautregion kann glänzend und erhitzt erscheinen.
- Starke Schmerzen und ein unangenehmes Spannungsgefühl in der betroffenen Hautpartie.
- Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl (grippeähnliche Symptome), die häufig im Zusammenhang mit der Infektion auftreten.
- Hautausschläge: Die Haut kann blasenbildend oder von kleinen, entzündeten Stellen durchzogen sein.
- Lymphangitis (Entzündung der Lymphgefäße): Es kann zu Rötungen und Schwellungen entlang der Lymphgefäße kommen.
- Lymphknotenvergrößerung: In manchen Fällen schwellen auch die nahegelegenen Lymphknoten an.
Diagnose
Die Diagnose eines Erysipels erfolgt in der Regel klinisch, das heißt durch die Beobachtung der Symptome und eine körperliche Untersuchung. Ein Arzt kann oft anhand der typischen Hautveränderungen und der Krankengeschichte der betroffenen Person die Diagnose stellen.In einigen Fällen können weiterführende Tests notwendig sein, wie:
- Bakteriologische Kultur: Um den Erreger genau zu identifizieren, wird oft ein Abstrich der betroffenen Haut entnommen.
- Blutuntersuchung: Sie kann helfen, Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP) oder die weiße Blutkörperchenzahl zu bestimmen, die bei einer Infektion häufig erhöht sind.
Behandlung von Erysipel
Die Behandlung des Erysipels besteht hauptsächlich aus einer antibiotischen Therapie. Eine schnelle Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen wie eine Ausbreitung der Infektion oder die Entwicklung von Abszessen zu verhindern.Antibiotische Therapie
- Die erste Wahl bei der Behandlung eines Erysipels sind Antibiotika, die gegen *Streptococcus pyogenes* wirksam sind. Oft wird zuerst ein Penicillin oder ein Cephalosporin verabreicht.
- In schweren Fällen, oder wenn der Patient nicht in der Lage ist, Medikamente oral einzunehmen, erfolgt die Behandlung intravenös.
- Falls der Erreger eine Allergie gegen Penicillin hat, kommen alternative Antibiotika wie Makrolide oder Clindamycin zum Einsatz.
Schmerzlinderung und Fiebersenkung
- Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, Schmerzen zu lindern und Fieber zu senken.
- Betroffene sollten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Flüssigkeitsverluste durch Fieber zu kompensieren.
Bettruhe und Hautpflege
- Betroffene sollten sich schonen und auf strikte Hygiene achten, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
- Die Haut sollte sauber und trocken gehalten werden, um eine zusätzliche Reizung zu vermeiden.
Komplikationen
Unbehandelt kann das Erysipel zu ernsthaften Komplikationen führen. Dazu gehören:- Abszessbildung: In einigen Fällen kann sich die Infektion zu einem Abszess entwickeln, der operativ entleert werden muss.
- Sepsis (Blutvergiftung): In seltenen Fällen können sich die Bakterien im gesamten Körper ausbreiten und eine lebensbedrohliche Sepsis verursachen.
- Lymphstau und Lymphödem: Bei wiederholten Erysipel-Erkrankungen kann es zu einer dauerhaften Schädigung des Lymphsystems kommen, was zu chronischen Schwellungen (Lymphödemen) führt.
Vorbeugung
Zur Vorbeugung eines Erysipels ist es wichtig, Hautverletzungen schnell zu behandeln und auf gute Hygiene zu achten. Personen mit geschwächtem Immunsystem oder wiederkehrenden Hautinfektionen sollten besonders vorsichtig sein und ihren Arzt konsultieren, wenn Anzeichen einer Infektion auftreten.Einige vorbeugende Maßnahmen umfassen:
- Pflege von Hautverletzungen: Kleine Schnittwunden oder Kratzer sollten sauber gehalten und desinfiziert werden.
- Behandlung von Hauterkrankungen: Bei Erkrankungen wie Ekzemen oder Pilzinfektionen sollte eine entsprechende Behandlung erfolgen, um das Risiko einer Erysipel-Infektion zu minimieren.
- Stärkung des Immunsystems: Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum helfen, das Immunsystem zu stärken.