Epididymitis
Epididymitis ist eine entzündliche Erkrankung des Nebenhodens (Epididymis), einem wichtigen Bestandteil des männlichen Fortpflanzungssystems. Der Nebenhoden befindet sich an der Rückseite des Hodens und ist dafür verantwortlich, Spermien zu speichern und zu transportieren. Eine Entzündung in diesem Bereich kann Schmerzen und Unannehmlichkeiten verursachen und erfordert häufig eine medizinische Behandlung.
Ursachen der Epididymitis
Die häufigste Ursache für Epididymitis ist eine bakterielle Infektion, die durch verschiedene Krankheitserreger ausgelöst werden kann. Die häufigsten Erreger sind:- Sexuell übertragbare Infektionen (STIs): Chlamydien und Gonorrhö (Tripper) sind die häufigsten Ursachen für Epididymitis bei sexuell aktiven Männern, insbesondere bei jungen Erwachsenen. Diese Bakterien gelangen über die Harnröhre in den Nebenhoden und verursachen dort eine Entzündung.
- Harnwegsinfektionen: Auch Bakterien, die Harnwegsinfektionen verursachen, wie Escherichia coli (E. coli), können die Epididymis erreichen, insbesondere bei Männern über 35 Jahren oder solchen mit einer bestehenden Prostataerkrankung.
- Blasenkatheterisierung oder andere medizinische Eingriffe: Bei Männern, die regelmäßig einen Blasenkatheter benötigen, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Epididymitis aufgrund der Einführung von Bakterien in den Harntrakt.
- Urolithiasis (Nierensteine): Nierensteine oder andere Obstruktionen des Harnsystems können zu einer Rückstauung von Urin führen, was die Entwicklung einer Infektion und damit einer Epididymitis begünstigen kann.
Symptome der Epididymitis
Die Symptome einer Epididymitis entwickeln sich meist schnell und können innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen auftreten. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:- Schmerzen im Hoden: Das Hauptsymptom ist ein schmerzhafter Druck oder brennende Schmerzen im betroffenen Hoden. Der Schmerz kann auf den Unterbauch oder in die Leiste ausstrahlen.
- Schwellung und Rötung des Nebenhodens: Der betroffene Hoden und der angrenzende Nebenhoden können anschwellen und empfindlich auf Berührung reagieren.
- Fieber und Schüttelfrost: In vielen Fällen geht die Entzündung mit Fieber und allgemeinem Unwohlsein einher.
- Wärmegefühl im betroffenen Bereich: Der betroffene Hoden kann sich warm anfühlen, was auf die Entzündung hinweist.
- Veränderung beim Wasserlassen: Häufiges Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen oder trüber Urin sind mögliche Begleitsymptome, wenn die Infektion auch die Harnwege betrifft.
Diagnose der Epididymitis
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls durch verschiedene Tests:- Klinische Untersuchung: Der Arzt untersucht den betroffenen Bereich auf Schwellung, Empfindlichkeit und Rötung. Bei Epididymitis ist der Nebenhoden häufig vergrößert und druckempfindlich.
- Urinuntersuchung: Eine Urinprobe wird auf Bakterien oder andere Anzeichen einer Infektion getestet.
- Ultraschall: Ein Ultraschall des Hodens kann durchgeführt werden, um die Entzündung des Nebenhodens zu bestätigen und andere Ursachen wie Hodenverdrehung (Torsion) auszuschließen.
- Bluttests: Bei schwereren Fällen oder zur Ermittlung einer bakteriellen Infektion können Bluttests erforderlich sein.
- Chlamydien- und Gonorrhö-Tests: Bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Infektion werden häufig spezifische Tests auf Chlamydien und Gonorrhö durchgeführt.
Behandlung der Epididymitis
Die Behandlung einer Epididymitis hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. In den meisten Fällen ist eine medikamentöse Behandlung erforderlich:- Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen ist die Behandlung mit Antibiotika die Standardtherapie. Bei sexuell übertragbaren Infektionen werden häufig Breitbandantibiotika verschrieben, die gegen Chlamydien und Gonorrhö wirken. Bei Harnwegsinfektionen können andere Antibiotika notwendig sein.
- Schmerzlinderung: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können zur Linderung der Schmerzen und zur Reduktion der Entzündung eingesetzt werden.
- Bettruhe und Kühlung: In den meisten Fällen wird empfohlen, den betroffenen Hoden zu schonen, indem man viel Ruhe einhält und den Hoden mit einem Kühlpack behandelt, um die Schwellung zu reduzieren.
- Operation: In seltenen Fällen, wenn die Infektion nicht auf Antibiotika anspricht oder Komplikationen auftreten, wie ein Abszess (Eiteransammlung), kann eine chirurgische Entlastung erforderlich sein.
Prävention der Epididymitis
Einige Maßnahmen können das Risiko einer Epididymitis verringern:- Sichere Sexualpraktiken: Die Verwendung von Kondomen kann das Risiko einer sexuell übertragbaren Infektion und damit einer Epididymitis erheblich senken.
- Hygiene: Eine gute Hygiene im Intimbereich ist wichtig, um die Ansiedlung von Bakterien zu verhindern.
- Frühzeitige Behandlung von Harnwegsinfektionen: Eine rechtzeitige Behandlung von Harnwegsinfektionen kann das Risiko einer Ausbreitung auf die Epididymis verringern.