Epidermoid
Epidermoid (auch als Epidermoidzyste oder epidermale Zyste bezeichnet) ist eine gutartige, flüssigkeitsgefüllte Kapsel, die meist unter der Haut vorkommt. Diese Zysten bestehen aus einer Ansammlung von Hautzellen, die sich in einer geschlossenen Kapsel befinden und typischerweise keratinhaltige Substanzen enthalten. Epidermoide sind in der Regel nicht bösartig und können in fast jedem Körperbereich auftreten, wobei sie am häufigsten im Gesicht, auf der Kopfhaut, am Hals und im oberen Rumpfbereich vorkommen.
Was ist ein Epidermoid?
Ein Epidermoid ist eine Art von Zyste, die entsteht, wenn sich Hautzellen in einer tieferen Hautschicht verfangen und beginnen, sich zu vermehren. Die Zellen produzieren eine dichte, gelartige Substanz, die vorwiegend aus Keratin besteht – einem Protein, das die Haut, Haare und Nägel bildet. Diese Zellen bauen sich in einer Kapsel auf, die die Zyste umgibt. Die Zyste kann in verschiedenen Größen auftreten, von wenigen Millimetern bis hin zu mehreren Zentimetern im Durchmesser.Ursachen für die Entstehung von Epidermoiden
Die genaue Ursache für das Entstehen eines Epidermoids ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch gibt es mehrere Faktoren, die eine Rolle spielen können:- Verstopfung der Talgdrüsen: Häufig entstehen Epidermoide, wenn die Talgdrüsen oder Haarfollikel blockiert sind. Diese Blockade verhindert, dass abgestorbene Hautzellen und Talg normal an die Hautoberfläche abgegeben werden, was zu einer Ansammlung von Hautzellen führt.
- Verletzungen oder Hautirritationen: In manchen Fällen kann ein Trauma oder eine Verletzung der Haut, beispielsweise durch Schnittwunden oder Akne, dazu führen, dass Hautzellen in tiefere Hautschichten eindringen und sich zu einer Zyste entwickeln.
- Genetische Faktoren: In einigen Fällen können Epidermoide auch genetisch bedingt sein. Bestimmte Erkrankungen wie das Gardner-Syndrom oder das Basalzellnävus-Syndrom sind mit einer Häufung von Epidermoiden verbunden.
- Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Schwankungen, wie sie während der Pubertät oder in der Schwangerschaft auftreten, können das Auftreten von Epidermoiden begünstigen.
Symptome und Erscheinungsbild
Epidermoide sind in der Regel schmerzlos, obwohl sie gelegentlich entzündet oder infiziert sein können. Typische Merkmale sind:- Knötchenartige, bewegliche Beule unter der Haut: Ein Epidermoid erscheint als kleine, feste Beule, die in der Regel glatt und gut abgegrenzt ist. Sie sind häufig beweglich und lassen sich unter der Haut verschieben.
- Keratinartige Substanz: Wenn die Zyste geöffnet wird, kann eine zähe, gelblich-weiße Substanz austreten, die aus Keratin besteht.
- Größe und Wachstum: Die Zyste kann im Laufe der Zeit langsam wachsen, bleibt jedoch meist unter der Hautoberfläche. In einigen Fällen kann sie mehrere Zentimeter groß werden.
- Entzündung oder Infektion: In einigen Fällen kann die Zyste entzündet oder infiziert werden, was zu Rötung, Schwellung und Schmerzen führt. Infizierte Epidermoide können eitrig werden und eine medizinische Behandlung erfordern.
Diagnose eines Epidermoids
Die Diagnose eines Epidermoids erfolgt in der Regel aufgrund der klinischen Untersuchung und der charakteristischen Erscheinung der Zyste. Der Arzt kann durch Abtasten die Konsistenz und Struktur der Zyste überprüfen und so eine vorläufige Diagnose stellen. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Biopsie erforderlich sein, um sicherzustellen, dass es sich um eine gutartige Zyste handelt und nicht um eine bösartige Erkrankung.Behandlung von Epidermoiden
In den meisten Fällen ist eine Behandlung für Epidermoide nicht notwendig, es sei denn, sie verursachen Beschwerden, sind sehr groß oder entzünden sich regelmäßig. Die Behandlungsmöglichkeiten sind:- Abwarten und Beobachten: Viele Epidermoide verursachen keine Symptome und können unbehandelt bleiben, solange sie nicht entzündet sind oder Beschwerden verursachen.
- Chirurgische Entfernung: Wenn die Zyste schmerzhaft wird, wiederholt entzündet ist oder kosmetische Bedenken verursacht, kann der Arzt eine chirurgische Entfernung empfehlen. Dabei wird die Zyste vollständig entfernt, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Der Eingriff ist in der Regel ambulant und wird unter lokaler Betäubung durchgeführt.
- Drainage und Inzision: Bei infizierten Zysten kann es notwendig sein, eine Inzision vorzunehmen und die Eiteransammlung abzulassen. Dies kann jedoch nur eine kurzfristige Lösung bieten, da die Zyste ohne vollständige Entfernung der Kapsel wieder auftreten kann.
- Medikamentöse Behandlung: Wenn das Epidermoid entzündet oder infiziert ist, kann eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich sein, um die Infektion zu kontrollieren, bevor eine chirurgische Entfernung durchgeführt wird.
Komplikationen
Obwohl Epidermoide in der Regel gutartig sind, können sie in einigen Fällen zu Komplikationen führen:- Infektion: Eine der häufigsten Komplikationen ist eine Infektion der Zyste, die zu Schmerzen, Rötung und Eiterbildung führen kann. In solchen Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika und gegebenenfalls eine chirurgische Drainage notwendig.
- Wiederauftreten: Wenn bei einer chirurgischen Entfernung nicht die gesamte Zystenkapsel entfernt wird, kann das Epidermoid wieder auftreten. Eine vollständige Entfernung der Kapsel ist entscheidend, um ein erneutes Wachstum zu verhindern.
Prävention
Da Epidermoide in vielen Fällen durch verstopfte Talgdrüsen oder Haarfollikel entstehen, gibt es nur begrenzte Möglichkeiten zur Prävention. Jedoch können einige allgemeine Hautpflegegewohnheiten das Risiko verringern:- Hautpflege: Regelmäßiges Waschen der Haut und die Verwendung von nicht-komedogenen (nicht verstopfenden) Hautpflegeprodukten können helfen, das Risiko von verstopften Poren und der Entstehung von Zysten zu verringern.
- Vermeidung von Hautverletzungen: Verletzungen oder Hautirritationen sollten möglichst vermieden werden, da sie das Risiko einer Zystenbildung erhöhen können.