Eierstockkrebs

Eierstockkrebs, auch als Ovarialkarzinom bekannt, zählt zu den gefährlicheren Krebsarten des weiblichen Fortpflanzungssystems. Trotz medizinischer Fortschritte ist er oft schwer zu diagnostizieren, da die Symptome in den frühen Stadien meist unauffällig sind. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Krankheit, ihre Symptome, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsmethoden.

Was ist Eierstockkrebs?

Eierstockkrebs entsteht in den Eierstöcken, die eine zentrale Rolle im weiblichen Fortpflanzungssystem spielen. Sie produzieren Eizellen und Hormone wie Östrogen und Progesteron. Der Krebs beginnt, wenn Zellen in den Eierstöcken beginnen, sich unkontrolliert zu teilen und zu wachsen, was zur Bildung von Tumoren führt. Es gibt verschiedene Arten von Eierstockkrebs, die sich durch die betroffenen Zelltypen unterscheiden:
  • Epithelialer Eierstockkrebs: Diese Form ist die häufigste und entsteht in der äußeren Schicht der Eierstöcke.
  • Keimzelltumoren: Diese selteneren Tumoren entstehen aus den Zellen, die die Eizellen bilden.
  • Stromatumoren: Diese Tumoren entwickeln sich in den Bindegewebszellen der Eierstöcke und produzieren oft Hormone.

Risikofaktoren für Eierstockkrebs

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, erhöhen können. Zu den wichtigsten zählen:
  • Alter: Das Risiko steigt mit dem Alter, insbesondere nach den Wechseljahren.
  • Genetik: Frauen mit einer familiären Vorgeschichte von Eierstock- oder Brustkrebs haben ein höheres Risiko. Bestimmte genetische Mutationen, wie BRCA1 und BRCA2, erhöhen das Risiko erheblich.
  • Hormonelle Faktoren: Eine längere Einnahme von Hormontherapien oder das Fehlen von Schwangerschaften kann das Risiko steigern.
  • Frühere Krebserkrankungen: Frauen, die in der Vergangenheit an Brustkrebs oder bestimmten gynäkologischen Erkrankungen gelitten haben, haben ein erhöhtes Risiko.

Symptome von Eierstockkrebs

In den frühen Stadien von Eierstockkrebs sind die Symptome häufig unspezifisch und werden leicht mit anderen, weniger schwerwiegenden Erkrankungen verwechselt. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
  • Vage Bauchschmerzen oder -beschwerden
  • Blähungen oder das Gefühl der Völlegefühl
  • Häufiges Wasserlassen oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Ungeklärte Gewichtsveränderungen (meist ungewollte Gewichtszunahme)
  • Veränderungen im Stuhlgang, wie Verstopfung
  • Unregelmäßige Menstruation
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch auf andere, weniger schwerwiegende Gesundheitsprobleme hinweisen können. Daher sollten Frauen bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Diagnose von Eierstockkrebs

Die Diagnose von Eierstockkrebs stellt aufgrund der unspezifischen Symptome eine Herausforderung dar. Häufig wird der Krebs in einem späteren Stadium erkannt, wenn der Tumor bereits gewachsen ist. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Kombination der folgenden Methoden:
  • Ultraschalluntersuchung: Ein transvaginaler Ultraschall kann helfen, Tumore in den Eierstöcken sichtbar zu machen.
  • Bluttests: Bestimmte Marker wie CA-125 können erhöhte Werte aufweisen, die auf Eierstockkrebs hindeuten, obwohl dieser Test allein nicht ausreicht.
  • CT- oder MRT-Scans: Diese bildgebenden Verfahren helfen, das Ausmaß des Krebses und eine mögliche Ausbreitung zu bestimmen.
  • Biopsie: Um endgültig festzustellen, ob es sich um Krebs handelt, kann eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht werden.

Behandlung von Eierstockkrebs

Die Behandlung von Eierstockkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Krebsstadiums und der allgemeinen Gesundheit der Patientin. Zu den häufigsten Behandlungsmöglichkeiten gehören:
  • Chirurgie: Die häufigste Behandlung ist eine Operation, bei der der Tumor entfernt wird. In vielen Fällen muss auch ein oder beide Eierstöcke sowie andere betroffene Gewebe, wie der Gebärmutterkörper oder die Eileiter, entfernt werden.
  • Chemotherapie: Häufig wird nach der Operation eine Chemotherapie eingesetzt, um verbleibende Krebszellen zu zerstören und das Risiko einer Rückkehr der Krankheit zu verringern.
  • Strahlentherapie: Diese wird seltener eingesetzt, kann aber in bestimmten Fällen hilfreich sein, um Tumoren zu verkleinern oder das Wachstum zu verlangsamen.
  • Gezielte Therapie und Immuntherapie: Diese neueren Behandlungsansätze zielen darauf ab, gezielt Krebszellen zu zerstören und das Immunsystem zu stärken, um den Krebs zu bekämpfen.

Prognose und Überlebensraten

Die Prognose bei Eierstockkrebs hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose ab. Wenn der Krebs frühzeitig entdeckt wird, sind die Überlebenschancen deutlich höher. Leider wird Eierstockkrebs häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, was die Heilungschancen verringert. Die 5-Jahres-Überlebensrate für Eierstockkrebs liegt insgesamt bei etwa 45-50 %, wobei früh entdeckte Fälle eine deutlich höhere Überlebensrate haben.