Echinokokkose

Echinokokkose, auch als Hydatidose bekannt, ist eine schwere parasitäre Infektionskrankheit, die durch bestimmte Bandwürmer der Gattung *Echinococcus* verursacht wird. Diese Krankheit ist weltweit verbreitet, kommt jedoch besonders in ländlichen Gebieten vor, in denen Menschen mit Tieren, insbesondere Hunden, in engem Kontakt stehen.

Erreger der Echinokokkose

Die Echinokokkose wird durch den Bandwurm der Gattung *Echinococcus* hervorgerufen. Es gibt verschiedene Arten, die jeweils unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen können. Die bekanntesten Erreger sind:
  • Echinococcus granulosus: Dieser Erreger ist für die häufigste Form der Echinokokkose verantwortlich, die in der Regel Zysten in den inneren Organen bildet, insbesondere in der Leber und den Lungen.
  • Echinococcus multilocularis: Diese Art verursacht die alveoläre Echinokokkose und führt zu schwerwiegenden, tumorartigen Läsionen, die vor allem die Leber betreffen. Sie ist in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet und wird als besonders gefährlich angesehen.

Übertragungsweg

Die Übertragung der Echinokokkose erfolgt über den sogenannten Fäkal-oralen Weg. Die erwachsenen Bandwürmer leben im Darm von carnivoren Tieren, insbesondere von Hunden und anderen Fleischfressern. Diese Tiere scheiden die Eier des Parasiten mit ihrem Kot aus. Menschen und andere Tiere können sich infizieren, indem sie kontaminierte Nahrung, Wasser oder Erde aufnehmen, die mit den Eiern des Parasiten belastet sind.
Sobald die Eier aufgenommen werden, entwickeln sich die Larven im menschlichen Körper. Diese Larven wandern über den Blutkreislauf in verschiedene Organe, insbesondere in die Leber und die Lunge, wo sie Zysten bilden. Diese Zysten wachsen langsam und können im Laufe der Jahre enorme Ausmaße erreichen, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führt.

Symptome

Die Symptome der Echinokokkose sind oft unspezifisch und entwickeln sich schleichend, weshalb die Krankheit zunächst schwer zu diagnostizieren ist. Die Symptome hängen davon ab, in welchem Organ die Zysten wachsen:
  • Leber: Wenn die Zysten in der Leber wachsen, kann es zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Gelbsucht und sogar zu einem Leberversagen kommen, wenn die Zysten groß genug werden.
  • Lunge: Zysten in der Lunge verursachen oft Husten, Atembeschwerden und manchmal Schmerzen in der Brust.
  • Alveoläre Echinokokkose: Diese Form ist noch gefährlicher, da die Zysten wie ein Tumor wachsen und das umliegende Gewebe zerstören können. Es kann zu schweren Organfunktionsstörungen kommen, vor allem in der Leber.
Ein weiteres Problem bei der Alveolären Echinokokkose ist, dass sie metastasieren und auf andere Organe übergreifen kann, was die Heilungschancen stark verringert.

Diagnose

Die Diagnose der Echinokokkose erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie). Diese Untersuchungen können die Zysten im betroffenen Organ sichtbar machen. Zusätzlich kann der Nachweis von Antikörpern gegen *Echinococcus* im Blut hilfreich sein, um die Diagnose zu bestätigen.

Behandlung

Die Behandlung der Echinokokkose kann je nach Schwere der Erkrankung und dem betroffenen Organ variieren. In vielen Fällen ist eine chirurgische Entfernung der Zysten erforderlich, insbesondere wenn sie groß sind oder zu Komplikationen führen. In manchen Fällen, vor allem bei der alveolären Echinokokkose, ist eine chirurgische Behandlung allein nicht ausreichend, und es werden zusätzlich Medikamente wie Albendazol oder Mebendazol eingesetzt, um die parasitären Zysten zu verkleinern und ihre Ausbreitung zu verhindern.
Bei der alveolären Form der Echinokokkose ist die Prognose schlechter, da die Krankheit auch nach einer Behandlung noch ein hohes Risiko für Rezidive birgt.

Prävention

Die Prävention der Echinokokkose basiert in erster Linie auf der Vermeidung einer Infektion mit den Eiern des Parasiten. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
  • Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen, insbesondere nach dem Kontakt mit Hunden oder deren Kot, kann das Risiko einer Infektion erheblich verringern.
  • Entwurmung von Haustieren: Hunde, die in Gebieten leben, in denen Echinokokkose verbreitet ist, sollten regelmäßig entwurmt werden, um die Ausscheidung von Eiern zu verhindern.
  • Vermeidung von rohem Fleisch: Der Verzehr von rohem oder nicht ausreichend gegartem Fleisch von Tieren, die möglicherweise mit *Echinococcus*-Larven infiziert sind, sollte vermieden werden.
  • Sicherer Umgang mit landwirtschaftlichen Produkten: Gemüse und Obst sollten gründlich gewaschen werden, um eine Kontamination mit Eiern zu vermeiden.