Dysakusis
Dysakusis bezeichnet eine Störung der Hörwahrnehmung, bei der Geräusche oder Klänge verzerrt oder falsch wahrgenommen werden. Sie ist nicht mit einer allgemeinen Schwerhörigkeit zu verwechseln, da sie nicht durch eine verminderte Lautstärke oder das Fehlen von Schallwellen verursacht wird, sondern durch eine fehlerhafte Verarbeitung der hörbaren Geräusche im Gehirn. Diese Störung kann sowohl plötzliche als auch schleichende Auswirkungen auf das tägliche Leben der Betroffenen haben.
Die Behandlung der Dysakusis hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. In vielen Fällen kann eine Therapie zur Verbesserung der Wahrnehmung hilfreich sein. Dazu gehören:
Ursachen der Dysakusis
Dysakusis kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Häufige Ursachen sind:- Hirnverletzungen: Traumatische Ereignisse wie Schädel-Hirn-Verletzungen oder Schlaganfälle können das auditive Verarbeitungszentrum im Gehirn schädigen und so zu Dysakusis führen.
- Lärmschäden: Langfristige Exposition gegenüber extrem lauten Geräuschen, wie sie zum Beispiel in industriellen Umgebungen oder bei Musikhören mit hoher Lautstärke auftreten, kann die fehlerhafte Verarbeitung von Klängen im Gehirn begünstigen.
- Neurologische Erkrankungen: Erkrankungen des Nervensystems, wie Multiple Sklerose oder Parkinson, können ebenfalls das Hören und die Verarbeitung von Geräuschen beeinträchtigen.
- Medikamentenmissbrauch: Bestimmte Medikamente, die die Nervenfunktionen beeinträchtigen oder toxisch wirken, können Dysakusis verursachen. Hierzu gehören vor allem Medikamente, die in hoher Dosierung oder über längere Zeit eingenommen werden.
- Psychische Störungen: In einigen Fällen wird Dysakusis auch mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen in Verbindung gebracht, da diese die Wahrnehmung von Geräuschen verändern können.
Symptome der Dysakusis
Das auffälligste Symptom der Dysakusis ist die verzerrte Wahrnehmung von Geräuschen. Betroffene können Klänge als unangenehm oder übermäßig laut empfinden, obwohl sie für andere Personen normal sind. Zu den häufigsten Symptomen gehören:- Verzerrte Wahrnehmung von Tönen: Klänge werden oft als unnatürlich, scharf oder unangenehm empfunden. Selbst gewöhnliche Geräusche können verzerrt oder verstärkt wahrgenommen werden.
- Unangenehme Geräusche: Geräusche, die für gesunde Ohren neutral oder sogar angenehm sind, werden von Betroffenen als schmerzhaft oder störend empfunden.
- Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen (Hyperakusis): Manche Menschen mit Dysakusis entwickeln auch eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Frequenzen, was zu einer Überempfindlichkeit gegenüber alltäglichen Geräuschen führt.
- Probleme beim Verstehen von Sprache: In einigen Fällen haben Betroffene Schwierigkeiten, gesprochene Sprache korrekt zu verstehen, selbst wenn keine schwerwiegende Hörminderung vorliegt.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose einer Dysakusis ist oft schwierig, da sie nicht immer durch herkömmliche Hörtests nachgewiesen werden kann. Häufig müssen Ärzte eine gründliche neurologische Untersuchung sowie spezielle Tests der auditiven Wahrnehmung durchführen, um die genaue Ursache der Störung zu ermitteln.Die Behandlung der Dysakusis hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. In vielen Fällen kann eine Therapie zur Verbesserung der Wahrnehmung hilfreich sein. Dazu gehören:
- Verhaltenstherapie und kognitive Therapie: Diese Therapieformen können den Betroffenen helfen, besser mit der verzerrten Wahrnehmung von Geräuschen umzugehen und ihre Reaktionen auf unangenehme Geräusche zu kontrollieren.
- Akustische Stimulation: Durch speziell abgestimmte Geräuschtherapien können die Wahrnehmungsprobleme in einigen Fällen gemildert werden.
- Medikamentöse Behandlung: Falls die Dysakusis durch eine neurologische Erkrankung oder eine psychische Störung bedingt ist, kann die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung helfen, die Symptome zu lindern.
- Lärmschutz und Umgebungsanpassung: In manchen Fällen ist es hilfreich, die Umgebung zu verändern, um die Lärmbelastung zu reduzieren und die akustische Wahrnehmung zu verbessern.