Dupuytren-Kontraktur

Dupuytren-Kontraktur ist eine Erkrankung, die die Hände betrifft und zu einer Verkürzung und Verhärtung des Bindegewebes unter der Haut führt. Diese Veränderungen verursachen eine Beugung der Finger, insbesondere des Ringfingers und des kleinen Fingers, die sich nicht mehr vollständig ausstrecken lassen. Diese Erkrankung tritt meist schleichend auf und betrifft in der Regel beide Hände, wobei eine Hand häufiger stärker betroffen ist als die andere. Die Dupuytren-Kontraktur wird oft als eine chronische Erkrankung betrachtet, die im Verlauf Jahre bis Jahrzehnte andauern kann.
In diesem Artikel werden die Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten der Dupuytren-Kontraktur näher erläutert.

Was ist die Dupuytren-Kontraktur?

Die Dupuytren-Kontraktur ist eine Erkrankung des Bindegewebes, die die Faszie (die bindegewebige Struktur) in der Hand betrifft. Dabei kommt es zu einer Verdickung und Verhärtung von Gewebe in der Handinnenfläche, speziell in den Bereichen, die die Sehnen verbinden. Diese Veränderungen führen dazu, dass sich die Finger immer mehr in eine gebeugte Position bewegen, was als Kontraktur bezeichnet wird.
Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer Einschränkung der Beweglichkeit kommen, da die betroffenen Finger nicht mehr vollständig gestreckt werden können. Die Dupuytren-Kontraktur betrifft hauptsächlich die Ring- und kleinen Finger, aber auch der Mittelfinger kann betroffen sein.

Ursachen der Dupuytren-Kontraktur

Die genauen Ursachen der Dupuytren-Kontraktur sind noch nicht vollständig verstanden. Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankung erhöhen können:
  • Genetische Veranlagung: Die Dupuytren-Kontraktur tritt häufig in Familien auf, was auf eine genetische Veranlagung hindeutet. Etwa 50 bis 70 % der Betroffenen haben eine familiäre Häufung. Ein vererblicher Faktor wird als der wichtigste Risikofaktor betrachtet.
  • Alter: Die Erkrankung tritt meist im fortgeschrittenen Alter auf, insbesondere bei Menschen über 50 Jahren. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, und bei ihnen tritt die Krankheit oft früher und in schwereren Formen auf.
  • Geschlecht: Männer sind etwa fünfmal häufiger von der Dupuytren-Kontraktur betroffen als Frauen. Bei Frauen verläuft die Erkrankung in der Regel milder.
  • Diabetes mellitus: Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko, an einer Dupuytren-Kontraktur zu erkranken. Die genauen Zusammenhänge sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass die chronisch erhöhten Blutzuckerwerte den Bindegewebsumbau beeinflussen.
  • Alkoholmissbrauch: Chronischer Alkoholmissbrauch wird ebenfalls als ein Risikofaktor für die Entstehung einer Dupuytren-Kontraktur angesehen. Es wird vermutet, dass Alkohol die Entwicklung von Kollagen im Bindegewebe beeinflusst und so die Krankheit begünstigt.
  • Rauchen: Rauchen wird ebenfalls als Risikofaktor für die Dupuytren-Kontraktur angesehen, da es die Blutzirkulation verschlechtert und den Heilungsprozess beeinträchtigen kann.
  • Trauma oder Verletzungen: Häufige Verletzungen oder mechanische Belastungen der Hände können ebenfalls die Entstehung einer Dupuytren-Kontraktur begünstigen.

Symptome der Dupuytren-Kontraktur

Die Dupuytren-Kontraktur entwickelt sich in mehreren Stadien, die jeweils mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen:

Frühes Stadium

  • Zunächst treten kleine knötchenartige Verdickungen in der Handfläche auf. Diese sind meist unauffällig und verursachen noch keine Beschwerden.
  • Diese Knoten befinden sich in der Regel in der Nähe der Basis der Finger.
  • Es kann auch zu einer leichten Härtung der Haut kommen, aber die Fingerbeweglichkeit ist noch nicht beeinträchtigt.

Mittleres Stadium

  • Im weiteren Verlauf beginnt das Bindegewebe in der Handfläche weiter zu verhärten und zu verdicken, wodurch sich Faszienstränge bilden. Diese Stränge ziehen sich in Richtung der Finger und führen zu einer zunehmenden Beugung der Finger, insbesondere des Ring- und kleinen Fingers.
  • Es entstehen Beugekontrakturen, die das vollständige Ausstrecken der Finger verhindern. In diesem Stadium wird das Beugen der Finger zunehmend schwieriger.

Fortgeschrittenes Stadium

  • In fortgeschrittenen Fällen sind die Finger in einer starken Beugeposition fixiert und können nicht mehr gestreckt werden. Dies kann die Handfunktion erheblich einschränken und alltägliche Aktivitäten wie das Greifen von Objekten oder das Schütteln von Händen erschweren.
  • In einigen Fällen können auch schmerzhafte Schübe auftreten, wenn die Faszienstränge stark gezogen werden.

Diagnose der Dupuytren-Kontraktur

Die Diagnose der Dupuytren-Kontraktur basiert hauptsächlich auf der klinischen Untersuchung und der Anamnese. Ein Arzt kann die typischen knötchenartigen Veränderungen und Faszienstränge in der Handfläche feststellen und die Beweglichkeit der Finger überprüfen.
Es gibt keinen spezifischen Bluttest oder bildgebende Verfahren zur Diagnose der Dupuytren-Kontraktur. In einigen Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung oder Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt werden, um den Schweregrad der Erkrankung und mögliche Begleiterkrankungen besser zu beurteilen.
Ein häufig verwendetes Verfahren zur Einschätzung des Fortschreitens der Erkrankung ist der "Boston-Hand-Score" oder der "Dupuytren's Disease Disability Score", der die Beweglichkeit der Finger und die Einschränkung der Handfunktion bewertet.

Behandlung der Dupuytren-Kontraktur

Die Behandlung der Dupuytren-Kontraktur richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und der Einschränkung der Handfunktion. In den frühen Stadien, wenn die Beschwerden noch gering sind, ist eine Behandlung oft nicht erforderlich. Es gibt jedoch verschiedene Optionen, wenn die Symptome fortschreiten oder die Funktion der Hand beeinträchtigt wird:

Nicht-chirurgische Behandlungen

  • Kortison-Injektionen: Diese können helfen, die Entzündung zu reduzieren und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Sie lindern jedoch nur die Symptome und heilen die Erkrankung nicht.
  • Physiotherapie: In einigen Fällen kann eine Physiotherapie helfen, die Beweglichkeit der Finger zu erhalten und die Flexibilität zu fördern.
  • Injektion von Kollagenase: Eine Injektion von Kollagenase (z. B. Xiapex) kann die Faszienstränge auflösen und die Beweglichkeit der Finger verbessern. Diese Behandlung ist besonders in frühen Stadien hilfreich.

Chirurgische Behandlung

  • Bei fortgeschrittenen Fällen, bei denen die Handfunktion stark eingeschränkt ist, kann eine operative Behandlung erforderlich sein. Der chirurgische Eingriff zielt darauf ab, die verhärteten Faszienstränge zu entfernen oder zu durchtrennen, um die Beweglichkeit der Finger zu verbessern.
  • Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren, darunter die Fasziotomie, bei der die betroffenen Bindegewebsstränge durchtrennt werden, oder die Fasziektomie, bei der das betroffene Gewebe vollständig entfernt wird.
  • Chirurgische Eingriffe sind in der Regel sehr erfolgreich, aber es besteht das Risiko von Narbenbildung und Rückfällen, da die Krankheit in einigen Fällen wieder auftreten kann.

Nachsorge

Nach einer Operation ist eine Rehabilitation erforderlich, um die Beweglichkeit der Hand wiederherzustellen. Dies umfasst meist eine Physiotherapie zur Stärkung der Handmuskulatur und Verbesserung der Flexibilität.

Prognose

Die Dupuytren-Kontraktur ist eine fortschreitende Erkrankung, die in der Regel langsam verläuft. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung können viele der Symptome erfolgreich behandelt werden, und die Handfunktion kann erhalten bleiben. In einigen Fällen kann die Erkrankung jedoch erneut auftreten, selbst nach einer erfolgreichen Operation.
Die Prognose hängt stark vom Schweregrad der Erkrankung und der Wahl der Behandlung ab. Während die Symptome in den frühen Stadien möglicherweise nur gering sind, kann sich die Einschränkung der Handfunktion im Laufe der Jahre verschärfen.