Drowned Lung

drowned lung oder auch als Ertrinkungslunge bekannt, beschreibt einen Zustand, bei dem Flüssigkeit in die Lungen gelangt und diese das Atmen beeinträchtigt. Dies kann durch das Ertrinken selbst, aber auch durch andere Formen der Flüssigkeitsaspiration verursacht werden. Es handelt sich um eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die eine sofortige medizinische Intervention erfordert. In diesem Artikel werden wir uns mit den Ursachen, Symptomen, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten einer Ertrinkungslunge befassen.

Was ist eine Drowned Lung (Ertrinkungslunge)?

Der Begriff Drowned Lung bezieht sich auf eine schwere Schädigung der Lunge, die durch das Eindringen von Wasser oder anderen Flüssigkeiten in die Atemwege verursacht wird. Der Zustand kann durch verschiedene Arten von Flüssigkeitsaspiration auftreten, wobei die häufigste Form das Ertrinken ist. Bei dieser Form der Ertrinkung gelangen Flüssigkeiten in die Lungen, was zu einer Blockierung des Luftaustauschs und einer Sauerstoffunterversorgung des Körpers führt. Die Situation wird besonders ernst, wenn der betroffene Patient längere Zeit unter Wasser bleibt, was zu schweren Atemproblemen und in vielen Fällen auch zu einer hypoxischen Schädigung (Sauerstoffmangel) führt.
Es gibt zwei Hauptformen der Ertrinkungslunge:
  • Ertrinken mit Frischwasser: Bei dieser Form gelangt frisches Wasser in die Lungen. Dies führt dazu, dass die Lungenbläschen (Alveolen) mit Flüssigkeit gefüllt werden, wodurch der Gasaustausch zwischen Sauerstoff und Kohlendioxid gestört wird.
  • Ertrinken mit Salzwasser: Beim Ertrinken in Salzwasser hat das Wasser aufgrund des Salzgehalts einen anderen Effekt. Es kann zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion führen und zusätzliche Schäden verursachen, da das Salzwasser die Lungengewebe schädigen kann.

Ursachen der Drowned Lung

Die Hauptursache für eine Ertrinkungslunge ist natürlich das Ertrinken in Flüssigkeiten, wobei das Eindringen von Wasser in die Atemwege und Lungen zu einer Störung der normalen Atmung führt. Es gibt verschiedene Szenarien, in denen dies auftreten kann:
  • Unfälle im Wasser: Ertrinken kann während des Schwimmens, Tauchens, Bootfahrens oder anderen wasserbezogenen Aktivitäten auftreten, insbesondere wenn jemand unerwartet ins Wasser fällt oder das Schwimmen in schwierigen Bedingungen nicht beherrscht.
  • Absichtliches oder unabsichtliches Einatmen von Flüssigkeit: In einigen Fällen kann eine Person Flüssigkeit wie Wasser oder andere Substanzen in die Lunge einatmen, auch ohne vollständig zu ertrinken. Dies kann durch versehentliches Verschlucken von Flüssigkeit oder durch den Kontakt mit kontaminierten Flüssigkeiten wie Chemikalien oder anderen gefährlichen Stoffen geschehen.
  • Ertrinken von Neugeborenen oder Säuglingen: Säuglinge sind besonders gefährdet, wenn sie versehentlich in Wasser eintauchen oder längere Zeit im Wasser bleiben.

Symptome einer Drowned Lung

Die Symptome einer Ertrinkungslunge variieren je nach Schwere der Flüssigkeitsaspiration und der Art des eingeatmeten Wassers. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
  • Schwäche und Erschöpfung: Da die Lungenfunktionen stark beeinträchtigt sind, kann es zu schneller Erschöpfung kommen, die das Atmen noch schwieriger macht.
  • Husten: Ein starkes Husten ist ein häufiges Symptom, da der Körper versucht, die Flüssigkeit aus den Atemwegen zu entfernen.
  • Atemnot (Dyspnoe): Schwierigkeiten beim Atmen sind ein zentrales Symptom der Ertrinkungslunge, da die Flüssigkeit in den Lungen den Luftaustausch stört und die Sauerstoffaufnahme verringert wird.
  • Zyanose: Dies ist eine bläuliche Verfärbung der Haut, Lippen oder Nägel, die auf einen Sauerstoffmangel im Blut hinweist.
  • Kreisrunder oder beschleunigter Puls: Der Puls kann sich erhöhen, wenn der Körper auf die verminderte Sauerstoffversorgung reagiert.
  • Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen: Wenn der Sauerstoffspiegel zu stark sinkt, kann der Betroffene verwirrt oder sogar ohnmächtig werden.

Diagnose der Drowned Lung

Die Diagnose einer Ertrinkungslunge wird in der Regel durch eine Kombination aus der klinischen Anamnese, der körperlichen Untersuchung und verschiedenen diagnostischen Tests gestellt. Zu den häufigsten Methoden gehören:
  • Klinische Untersuchung: Der Arzt wird den Zustand des Patienten sorgfältig beurteilen und Symptome wie Husten, Atemnot, Zyanose und die allgemeine körperliche Verfassung überprüfen.
  • Röntgenuntersuchung der Lunge: Ein Röntgenbild der Brust kann helfen, das Ausmaß der Flüssigkeitsansammlung in den Lungen darzustellen und etwaige andere Komplikationen wie Lungenödeme zu erkennen.
  • Blutgasanalyse: Eine Blutgasanalyse hilft dabei, den Sauerstoffgehalt im Blut zu bestimmen und zu überprüfen, ob der Körper ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.
  • Echokardiographie: In einigen Fällen kann auch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens durchgeführt werden, um eine Verschlechterung der Herzfunktion zu überprüfen, da auch eine eingeschränkte Blutzirkulation zu Atemnot führen kann.

Behandlung der Drowned Lung

Die Behandlung einer Ertrinkungslunge hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab und wird in der Regel in einer Notaufnahme oder auf einer Intensivstation durchgeführt. Die wesentlichen therapeutischen Maßnahmen beinhalten:
  • Sauerstoffzufuhr: Einer der ersten Schritte in der Behandlung ist die Verabreichung von reinem Sauerstoff, um den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen und den Patienten zu stabilisieren.
  • Atemhilfe: Bei schwereren Fällen kann eine mechanische Beatmung erforderlich sein, insbesondere wenn die Lunge stark mit Flüssigkeit gefüllt ist und der Patient Schwierigkeiten hat, selbstständig zu atmen.
  • Entfernung der Flüssigkeit: In einigen Fällen wird eine spezielle Drainage durchgeführt, um überschüssige Flüssigkeit aus den Lungen zu entfernen.
  • Behandlung von Lungenödemen: In schweren Fällen kann es notwendig sein, Medikamente wie Diuretika zu verwenden, um überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen und die Lungen zu entlasten.
  • Überwachung auf Intensivstation: Bei schwerer Ertrinkungslunge wird der Patient intensiv überwacht, um Komplikationen wie einen Herz-Kreislauf-Schock oder Lungenversagen zu vermeiden.