Divertikulose

Divertikulose ist eine weit verbreitete Erkrankung des Dickdarms, bei der kleine Ausstülpungen, sogenannte Divertikel, in der Wand des Darms entstehen. Diese Divertikel sind meist harmlos und führen in vielen Fällen zu keinen Symptomen. Die Erkrankung wird oft zufällig bei Untersuchungen wie einer Koloskopie entdeckt. Obwohl Divertikulose in der Regel keine Beschwerden verursacht, kann sie in einigen Fällen zu weiteren Komplikationen führen. In diesem Artikel werden die Ursachen, Symptome und präventive Maßnahmen gegen Divertikulose erklärt.

Was ist Divertikulose?

Divertikulose bezeichnet die Bildung von kleinen, ballonartigen Ausstülpungen in der Wand des Dickdarms, die sogenannten Divertikel. Diese entstehen vor allem im Bereich des Sigmas, einem Abschnitt des Dickdarms. Divertikel entstehen durch einen erhöhten Druck im Darm, der dazu führt, dass schwache Stellen in der Darmwand nach außen drücken. Im Allgemeinen bleibt Divertikulose ohne Symptome und ist oft ein Zufallsbefund bei Untersuchungen.

Ursachen der Divertikulose

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Divertikeln sind noch nicht vollständig verstanden, jedoch gibt es mehrere Faktoren, die das Risiko erhöhen können:
  • Alter: Divertikulose tritt häufiger bei älteren Menschen auf. Ab dem 50. Lebensjahr sind viele Menschen betroffen, und mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, Divertikel zu entwickeln.
  • Ballaststoffarme Ernährung: Eine ballaststoffarme Ernährung führt zu einer Verlangsamung der Verdauung und einem erhöhten Druck im Darm, da der Stuhl härter und trockener wird. Dieser erhöhte Druck kann die Bildung von Divertikeln begünstigen.
  • Chronische Verstopfung: Menschen, die häufig unter Verstopfung leiden und beim Stuhlgang stark pressen müssen, haben ein höheres Risiko, Divertikeln zu entwickeln, da dies den Druck im Darm weiter erhöht.
  • Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass eine familiäre Vorbelastung das Risiko für Divertikulose erhöhen kann. Wenn nahe Verwandte betroffen sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken.

Symptome der Divertikulose

In den meisten Fällen bleibt Divertikulose symptomfrei, weshalb sie oft nicht bemerkt wird. Wenn Symptome auftreten, sind sie meist unspezifisch und beinhalten:
  • Bauchschmerzen: Diese sind meistens mild und treten vor allem im unteren Bauchbereich auf.
  • Veränderungen der Stuhlgewohnheiten: Manche Betroffene klagen über wechselnde Durchfälle und Verstopfungen.
  • Blähungen: Ein unangenehmes Gefühl der Blähung oder Völlegefühl kann ebenfalls auftreten.
In den meisten Fällen sind diese Symptome harmlos. Es ist jedoch wichtig, auf Anzeichen einer Verschlechterung zu achten, da sich aus Divertikulose eine Divertikulitis entwickeln kann, eine Entzündung der Divertikel, die ernsthafte Komplikationen mit sich bringen kann.

Diagnose der Divertikulose

Die Diagnose der Divertikulose erfolgt in der Regel zufällig, zum Beispiel bei einer Koloskopie oder einer CT-Untersuchung des Abdomens, die aus anderen Gründen durchgeführt wird. Bei Verdacht auf Divertikulose kann der Arzt zudem die folgenden Verfahren einsetzen:
  • Koloskopie: Eine Darmspiegelung, bei der der Arzt den Darm mit einer Kamera untersucht, kann Divertikel sichtbar machen.
  • CT-Scan: Ein Computertomogramm ermöglicht die Darstellung der Divertikel im Darm und kann auch dabei helfen, mögliche Komplikationen auszuschließen.

Behandlung der Divertikulose

In den meisten Fällen erfordert Divertikulose keine spezifische Behandlung, da die Erkrankung symptomfrei bleibt. Wenn jedoch Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Blähungen auftreten, können verschiedene Maßnahmen helfen:
  • Ernährungsumstellung: Eine ballaststoffreiche Ernährung ist der wichtigste Bestandteil der Behandlung von Divertikulose. Ballaststoffe fördern die Verdauung, verringern den Druck im Darm und verhindern die Bildung neuer Divertikel.
  • Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um den Stuhl weich zu halten und die Verdauung zu unterstützen.
  • Behandlung von Verstopfung: Bei chronischer Verstopfung können Abführmittel oder andere Maßnahmen zur Linderung von Symptomen beitragen.
In seltenen Fällen, wenn die Divertikulose zu ernsthaften Komplikationen führt, wie etwa einer Divertikulitis oder einer Perforation des Darms, kann eine chirurgische Behandlung notwendig werden.

Prävention der Divertikulose

Es gibt mehrere Maßnahmen, die das Risiko, an Divertikulose zu erkranken, verringern können:
  • Ballaststoffreiche Ernährung: Der Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten fördert die Darmgesundheit und reduziert das Risiko für Divertikulose.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Viel Wasser zu trinken hilft dabei, den Stuhl weich zu halten und die Verdauung zu unterstützen.
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität fördert die Darmbewegung und hilft, Verstopfung zu vermeiden.
  • Vermeidung von chronischer Verstopfung: Eine gesunde Ernährung und der regelmäßige Stuhlgang sind wichtig, um übermäßigen Druck im Darm zu vermeiden.