Divertikulitis
Divertikulitis ist eine entzündliche Erkrankung, die durch die Entzündung oder Infektion von Divertikeln im Darm verursacht wird. Diese kleinen Ausstülpungen der Darmschleimhaut treten vor allem im Bereich des Dickdarms auf und können bei Entzündung zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. In diesem Artikel werden die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Divertikulitis erläutert.
Was ist Divertikulitis?
Divertikulitis tritt auf, wenn sich die Divertikel, die kleinen Ausstülpungen der Darmwand, entzünden oder infizieren. Diese Divertikel entstehen normalerweise bei älteren Erwachsenen, wenn der Druck im Darm ansteigt und die Wand des Dickdarms schwächer wird, was zu diesen Taschen führt. In vielen Fällen bleiben Divertikel asymptomatisch, aber wenn sie sich entzünden oder infizieren, spricht man von Divertikulitis.Ursachen und Risikofaktoren
Die Entstehung von Divertikulitis wird durch mehrere Faktoren begünstigt:- Alter: Mit zunehmendem Alter wird das Bindegewebe im Darm weniger elastisch, was die Bildung von Divertikeln fördert. Ab etwa 50 Jahren entwickeln viele Menschen Divertikel.
- Ernährungsgewohnheiten: Eine ballaststoffarme Ernährung, die zu Verstopfung und erhöhtem Druck im Darm führt, gilt als einer der Hauptfaktoren für die Entstehung von Divertikeln.
- Chronische Verstopfung: Häufiges Pressen beim Stuhlgang aufgrund von Verstopfung kann den Druck auf den Darm erhöhen und die Bildung von Divertikeln begünstigen.
- Genetische Faktoren: Auch genetische Veranlagung spielt eine Rolle bei der Entstehung von Divertikeln und Divertikulitis.
Symptome der Divertikulitis
Die Symptome einer Divertikulitis variieren je nach Schwere der Entzündung. Zu den häufigsten Symptomen gehören:- Bauchschmerzen: Diese treten meist im linken Unterbauch auf und sind oft dumpf oder krampfartig. In schwereren Fällen können die Schmerzen auch diffus auftreten.
- Fieber: Eine Infektion im Darm führt häufig zu Fieber.
- Veränderte Stuhlgewohnheiten: Zu den häufigsten Veränderungen gehören Durchfall oder Verstopfung.
- Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome treten vor allem bei schwereren Formen der Divertikulitis auf.
- Appetitlosigkeit: Viele Betroffene berichten von einem verminderten Appetit aufgrund des allgemeinen Unwohlseins.
Diagnose der Divertikulitis
Die Diagnose erfolgt meist durch eine Kombination von Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren:- Körperliche Untersuchung: Der Arzt tastet den Bauch ab, um die Stelle der Schmerzen und mögliche Druckempfindlichkeit zu ermitteln.
- Bluttests: Eine erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen (Leukozytose) kann auf eine Entzündung oder Infektion hinweisen.
- Bildgebende Verfahren: Die Computertomografie (CT) des Abdomens ist die gängigste Methode zur Diagnose von Divertikulitis. Sie hilft, Entzündungen, Abszesse oder andere Komplikationen zu erkennen.
Behandlung der Divertikulitis
Die Behandlung von Divertikulitis richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und kann konservativ oder chirurgisch erfolgen.1. Konservative Behandlung
- Antibiotika: Bei einer leichten Divertikulitis werden häufig Antibiotika verschrieben, um die Infektion zu bekämpfen.
- Schmerzlinderung: Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können zur Linderung der Bauchschmerzen eingesetzt werden.
- Ernährungsumstellung: Zu Beginn der Behandlung wird häufig eine Diät aus Flüssigkeiten und leicht verdaulichen Nahrungsmitteln empfohlen, um den Darm zu entlasten. Später kann eine ballaststoffreiche Ernährung helfen, den Darm zu stabilisieren.
2. Chirurgische Behandlung
In schweren Fällen oder bei wiederkehrenden Entzündungen kann eine Operation erforderlich werden. Mögliche Gründe für eine Operation sind:- Abszesse: Eitrige Ansammlungen im Darm können zu einer Notoperation führen.
- Perforation: Eine Durchbohrung der Darmwand ist eine schwerwiegende Komplikation, die eine sofortige chirurgische Behandlung erfordert.
- Wiederkehrende Divertikulitis: Wenn die Erkrankung immer wieder auftritt, kann eine Entfernung des betroffenen Darmabschnitts notwendig sein.
Vorbeugung von Divertikulitis
Obwohl es keine Garantie gibt, dass Divertikulitis verhindert werden kann, gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko verringern:- Ballaststoffreiche Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, fördert die Darmgesundheit und kann die Entstehung von Divertikeln verringern.
- Ausreichend Flüssigkeit: Viel Wasser zu trinken hilft, Verstopfung zu vermeiden und den Druck im Darm zu reduzieren.
- Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivität unterstützt die Darmfunktion und hilft, Verstopfung zu vermeiden.