Dermatomyositis

Dermatomyositis ist eine seltene entzündliche Erkrankung, die sowohl die Haut als auch die Muskulatur betrifft. Sie gehört zu den sogenannten „systemischen Autoimmunerkrankungen“, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Diese Krankheit zeichnet sich durch eine Reihe von Symptomen aus, die von Hautausschlägen bis hin zu Muskelschwäche reichen und sowohl Erwachsene als auch Kinder betreffen können.

Was ist Dermatomyositis?

Der Name „Dermatomyositis“ setzt sich aus den Worten „derma“ (Haut) und „myositis“ (Entzündung der Muskulatur) zusammen. Die Erkrankung führt zu Entzündungen in der Haut und in den Muskeln, was zu einer Schwäche der Skelettmuskulatur und verschiedenen Hautveränderungen führt. Obwohl die genaue Ursache von Dermatomyositis nicht vollständig bekannt ist, geht man davon aus, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handelt, bei der das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift.

Symptome der Dermatomyositis

Die Symptome können in ihrer Schwere variieren, aber die häufigsten Anzeichen sind:

Hautveränderungen

  • Ein charakteristischer Hautausschlag tritt häufig im Gesicht, an den Augenlidern und auf den Händen auf. Der Ausschlag ist typischerweise rötlich oder violett und kann Schuppen oder Verhornungen aufweisen.
  • In einigen Fällen entwickelt sich der Ausschlag zu sogenannten „Heliotropen Ausschlägen“ (rötliche oder lilafarbene Flecken um die Augen herum).
  • Es können auch andere Hautregionen wie Schultern, Oberarme und Brust betroffen sein.

Muskelschwäche

  • Muskelschwäche, insbesondere in den Schultern, Oberschenkeln und Hüften, ist eines der Hauptmerkmale der Erkrankung.
  • Diese Muskelschwäche tritt in der Regel allmählich auf und beeinträchtigt die Fähigkeit, alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen, Aufstehen aus dem Sitzen oder das Heben von Objekten auszuführen.

Allgemeine Symptome


  • Müdigkeit, Fieber und Gewichtsverlust sind ebenfalls häufige Begleiterscheinungen.
  • In einigen Fällen kann auch eine Schwellung der Gelenke oder eine Schädigung des Herzens und der Lunge auftreten.

Ursachen und Risikofaktoren

Obwohl die genaue Ursache von Dermatomyositis nicht vollständig verstanden ist, wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umweltfaktoren (wie Virusinfektionen, Sonneneinstrahlung oder bestimmte Medikamente) eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielt. Einige Patienten entwickeln Dermatomyositis auch als Teil eines größeren Autoimmun-Syndroms, das andere Krankheiten wie Lupus oder rheumatoide Arthritis umfasst.

Diagnose

Die Diagnose von Dermatomyositis erfolgt meist anhand einer Kombination von klinischen Befunden, Hautuntersuchungen und Laborwerten. Zu den häufig verwendeten Tests gehören:
  • Bluttests: Diese können erhöhte Werte von Muskelenzymen wie Kreatinkinase (CK) zeigen, die auf eine Muskelschädigung hinweisen.
  • Muskelbiopsie: Bei Verdacht auf Dermatomyositis kann eine Biopsie der betroffenen Muskulatur durchgeführt werden, um entzündliche Veränderungen zu bestätigen.
  • Elektromyographie (EMG): Diese Untersuchung misst die elektrische Aktivität in den Muskeln und hilft, die Muskelschwäche zu beurteilen.
  • Hautbiopsie: Wenn der Hautausschlag auffällig ist, kann eine Hautbiopsie durchgeführt werden, um die Diagnose zu stützen.

Behandlung

Die Behandlung von Dermatomyositis zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren, die Muskelfunktion zu erhalten und die Symptome zu lindern. Die häufigsten Therapieansätze umfassen:
  • Kortikosteroide: Diese Medikamente werden oft als erste Therapie verwendet, um die Entzündung zu reduzieren.
  • Immunmodulatoren: Bei schweren Fällen oder bei Patienten, die nicht auf Kortikosteroide ansprechen, können andere Medikamente wie Methotrexat oder Azathioprin eingesetzt werden, um das Immunsystem zu unterdrücken.
  • Physiotherapie: Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung, um die Muskelfunktion zu erhalten und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Lichtschutz und Hautpflege: Patienten mit Dermatomyositis wird geraten, sich vor Sonnenlicht zu schützen, da UV-Strahlung die Hautsymptome verschlechtern kann.

Prognose

Die Prognose bei Dermatomyositis variiert je nach Schweregrad der Erkrankung und der Reaktion auf die Behandlung. In vielen Fällen können Patienten mit der richtigen Therapie eine gute Lebensqualität aufrechterhalten, aber die Krankheit kann auch chronisch werden oder zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie etwa Herz- oder Lungenschäden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die langfristigen Auswirkungen der Erkrankung zu minimieren.