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Apoplexie

Die Apoplexie, häufig auch als Schlaganfall bezeichnet, ist eine ernsthafte und lebensbedrohliche Erkrankung, bei der die Blutzufuhr zu einem Teil des Gehirns unterbrochen oder verringert wird. Diese Unterbrechung führt zu einer Schädigung des Gehirngewebes, da der betroffene Bereich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Apoplexie kann zu dauerhaften neurologischen Ausfällen führen und stellt in vielen Fällen eine der häufigsten Ursachen für Behinderungen und Todesfälle weltweit dar.

Was ist eine Apoplexie?

Der Begriff „Apoplexie“ stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Schlag“ oder „Plötzlichkeit“. Im medizinischen Kontext wird er heute meist für den Schlaganfall verwendet. Ein Schlaganfall tritt auf, wenn der Blutfluss zu einem bestimmten Bereich des Gehirns gestört wird, wodurch die Nervenzellen in diesem Bereich Schaden nehmen.
Es gibt zwei Haupttypen von Apoplexie:
  • Ischämischer Schlaganfall: Dies ist die häufigste Form der Apoplexie und entsteht, wenn ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß im Gehirn blockiert. Diese Blockade verhindert die Blutzufuhr und führt zu einer Unterversorgung des betroffenen Gehirnareals mit Sauerstoff und Nährstoffen.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Bei dieser Form kommt es zu einer Blutung im Gehirn, die durch das Platzen eines Blutgefäßes verursacht wird. Die Blutung schädigt das umliegende Gehirngewebe und führt ebenfalls zu einer Funktionsstörung.
Beide Arten der Apoplexie haben ähnliche Auswirkungen, aber die Ursachen und Behandlungsansätze können sich deutlich unterscheiden.

Ursachen der Apoplexie

Die Ursachen für eine Apoplexie sind vielfältig. Häufige Risikofaktoren und Ursachen sind:
  • Arteriosklerose: Eine Verkalkung der Arterien, bei der sich Fett- und Cholesterinablagerungen an den Wänden der Blutgefäße bilden, kann zu einer Verengung der Gefäße führen. Dies erhöht das Risiko von Blutgerinnseln, die wiederum einen ischämischen Schlaganfall auslösen können.
  • Bluthochdruck (Hypertonie): Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet die Blutgefäße und kann zu einer Schädigung der Arterienwände führen. Dies begünstigt sowohl ischämische als auch hämorrhagische Schlaganfälle, da sowohl die Bildung von Blutgerinnseln als auch das Risiko für Gefäßrupturen steigen.
  • Herzerkrankungen: Bestimmte Herzerkrankungen, wie Vorhofflimmern oder Herzklappenfehler, können die Bildung von Blutgerinnseln fördern, die dann in das Gehirn wandern und dort eine Apoplexie verursachen.
  • Diabetes: Unkontrollierter Diabetes kann die Blutgefäße schädigen und die Durchblutung des Gehirns beeinträchtigen, was das Risiko für einen Schlaganfall erhöht.
  • Rauchen und Alkoholmissbrauch: Beide Gewohnheiten erhöhen das Risiko für Arteriosklerose und Bluthochdruck und tragen somit indirekt zur Entstehung einer Apoplexie bei.
  • Übergewicht und Bewegungsmangel: Ein ungesunder Lebensstil mit wenig körperlicher Aktivität und ungesunder Ernährung fördert Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Arteriosklerose.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung von Schlaganfällen oder anderen kardiovaskulären Erkrankungen kann das Risiko erhöhen.
  • Alter und Geschlecht: Ältere Menschen sind stärker gefährdet, einen Schlaganfall zu erleiden. Auch Männer sind im Allgemeinen eher betroffen, wobei der Schlaganfall bei Frauen nach der Menopause häufiger wird.

Symptome eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall kann plötzlich auftreten und hat oft dramatische Auswirkungen auf den Körper. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
  • Plötzliche Schwäche oder Lähmung: Besonders auf einer Körperseite, zum Beispiel im Gesicht, Arm oder Bein.
  • Sprachstörungen: Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen von Sprache, was als Aphasie bezeichnet wird.
  • Sehstörungen: Verschwommenes oder doppelt gesehenes Bild, oder ein Verlust des Sehvermögens auf einem Auge oder in einem bestimmten Bereich des Gesichtsfeldes.
  • Plötzliche starke Kopfschmerzen: Diese können mit Schwindel und Übelkeit einhergehen und sind typisch für einen hämorrhagischen Schlaganfall.
  • Schwindel und Koordinationsstörungen: Probleme mit dem Gleichgewicht oder der Koordination, die zu unsicherem Gang führen.
  • Taubheitsgefühl: In einem oder mehreren Körperteilen, besonders im Gesicht, Arm oder Bein.
Wenn eines dieser Symptome plötzlich auftritt, ist es wichtig, sofort medizinische Hilfe zu suchen. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall zählt jede Minute, da eine schnelle Behandlung die Chancen auf eine vollständige Genesung erheblich erhöhen kann.

Diagnose der Apoplexie

Die Diagnose eines Schlaganfalls wird in der Regel durch eine klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren gestellt:
  • CT- oder MRT-Scans: Diese bildgebenden Verfahren ermöglichen es den Ärzten, die genaue Art des Schlaganfalls (ischämisch oder hämorrhagisch) zu bestimmen und den betroffenen Bereich im Gehirn zu lokalisieren.
  • Bluttests: Diese helfen, Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Cholesterinwerte oder Diabetes zu überprüfen.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG kann feststellen, ob Herzrhythmusstörungen vorliegen, die das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.

Behandlung der Apoplexie

Die Behandlung einer Apoplexie hängt von der Art des Schlaganfalls ab und sollte schnellstmöglich beginnen, um Hirnschäden zu minimieren:

Ischämischer Schlaganfall

  • Thrombolyse: Bei einem ischämischen Schlaganfall wird in den ersten Stunden nach dem Ereignis häufig ein Medikament verabreicht, das das Blutgerinnsel auflöst (Thrombolyse), um den Blutfluss wiederherzustellen.
  • Thrombektomie: In einigen Fällen kann das Blutgerinnsel auch chirurgisch entfernt werden.

Hämorrhagischer Schlaganfall

  • Chirurgische Eingriffe: Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall kann eine Operation erforderlich sein, um die Blutung zu stoppen oder den Druck im Gehirn zu verringern.
  • Blutdruckkontrolle: Eine sorgfältige Kontrolle des Blutdrucks ist wichtig, um weitere Blutungen zu verhindern.
=== Rehabilitation ===
Nach der Stabilisierung des Patienten beginnt die Rehabilitation, um verlorene Funktionen wiederherzustellen. Dies kann Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie umfassen, um den Patienten zu unterstützen, Sprach-, Bewegungs- und Koordinationsfähigkeiten zurückzugewinnen.

Prävention von Apoplexie

Es gibt mehrere Maßnahmen zur Vorbeugung eines Schlaganfalls:
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fetten, Zucker und Salz kann das Risiko von Arteriosklerose und Bluthochdruck verringern.
  • Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung hilft, das Gewicht zu kontrollieren, den Blutdruck zu senken und das Risiko für Diabetes zu reduzieren.
  • Rauchstopp und mäßiger Alkoholkonsum: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sind bekannte Risikofaktoren für Schlaganfälle.
  • Blutdruckkontrolle: Ein gesunder Blutdruck ist entscheidend, um das Risiko für Schlaganfälle zu minimieren.
  • Regelmäßige ärztliche Untersuchungen: Besonders Menschen mit erhöhtem Risiko, wie z. B. Patienten mit Diabetes oder Herzerkrankungen, sollten regelmäßige Arztbesuche wahrnehmen.