Medport Logo

Lexikon

MedPort - Lexikon
 
  
 
 

Aortenisthmusstenose

Die Aortenisthmusstenose ist eine angeborene oder erworbene Verengung der Aorta, die in der Regel im Bereich des Aortenisthmus auftritt – einem Abschnitt der Aorta, der sich direkt hinter dem Abgang der linken Arteria subclavia (eine der großen Arterien, die den Arm mit Blut versorgt) befindet. Diese Erkrankung führt zu einer Behinderung des Blutflusses und kann schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen verursachen, wenn sie nicht behandelt wird.

Was ist Aortenisthmusstenose?

Die Aorta ist die größte Arterie im Körper und transportiert sauerstoffreiches Blut vom Herzen in den restlichen Körper. Bei einer Aortenisthmusstenose handelt es sich um eine Verengung (Stenose) in diesem spezifischen Abschnitt der Aorta, die den Blutfluss behindert. Dies kann dazu führen, dass das Herz härter arbeiten muss, um das Blut gegen den Widerstand der Verengung zu pumpen.
Die Verengung entsteht häufig in der Nähe des Abgangs der linken Arteria subclavia, was den Blutfluss in die Körperregionen unterhalb der Verengung, wie beispielsweise in den unteren Körperbereich und die Beine, einschränken kann. Bei schwerwiegender Aortenisthmusstenose kann es zu einer verminderten Blutzufuhr zu wichtigen Organen kommen, was zu ernsthaften Komplikationen führen kann.

Ursachen der Aortenisthmusstenose

Die Aortenisthmusstenose tritt meist in zwei Formen auf:
  • Angeborene Aortenisthmusstenose: Die häufigste Form ist die angeborene Aortenisthmusstenose, die von Geburt an besteht. In den meisten Fällen handelt es sich um eine hypoplastische oder strukturbedingte Stenose, bei der der betroffene Bereich der Aorta nicht richtig entwickelt ist. Die genaue Ursache ist nicht immer bekannt, aber es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren, Entwicklungsstörungen während der Schwangerschaft und bestimmte Syndromerkrankungen (wie das Turner-Syndrom) eine Rolle spielen können.
  • Erworbene Aortenisthmusstenose: Die erworbene Form der Aortenisthmusstenose tritt seltener auf und kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Dazu gehören arterielle Erkrankungen wie Atherosklerose (Arterienverkalkung), die zu einer Verengung der Aorta führen können, oder die Bildung von Narbengewebe nach einer Aortenoperation. In seltenen Fällen kann eine Entzündung der Arterienwand (z. B. durch eine Infektion oder eine Autoimmunerkrankung) zur Entwicklung einer Aortenisthmusstenose führen.

Symptome der Aortenisthmusstenose

Die Symptome der Aortenisthmusstenose hängen von der Schwere der Erkrankung und dem Grad der Verengung ab. Während leichte Formen möglicherweise keine Symptome verursachen, können schwerwiegendere Fälle zu einer Reihe von Beschwerden führen:
  • Bluthochdruck (Hypertonie), insbesondere in den oberen Extremitäten
  • Schwäche und Müdigkeit durch verminderten Blutfluss zu wichtigen Organen
  • Herzgeräusche, die durch den gestörten Blutfluss entstehen
  • Schwindel und Ohnmacht bei Anstrengung oder bei plötzlicher Körperhaltung
  • Kurzatmigkeit oder Brustschmerzen aufgrund der erhöhten Belastung des Herzens
In schweren Fällen kann die Aortenisthmusstenose zu einer Herzinsuffizienz führen, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut zu pumpen.

 
Blutgefäße

Diagnose der Aortenisthmusstenose

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und diagnostischen Tests. Zu den häufigsten Untersuchungsmethoden gehören:
  • Klinische Untersuchung: Ein erfahrener Arzt kann Anzeichen einer Aortenisthmusstenose anhand von Symptomen wie Bluthochdruck in den oberen Extremitäten und niedrigen Blutdruck in den unteren Extremitäten feststellen.
  • Echokardiographie: Diese Ultraschalluntersuchung des Herzens kann helfen, die genaue Lage und den Schweregrad der Stenose zu bestimmen.
  • MRT oder CT der Aorta: Diese bildgebenden Verfahren bieten detaillierte Informationen über die Struktur der Aorta und ermöglichen die Beurteilung der Verengung.
  • Doppler-Ultraschall: Diese Untersuchung misst den Blutfluss und kann den Grad der Verengung der Aorta beurteilen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Aortenisthmusstenose hängt von der Schwere der Erkrankung und dem Alter des Patienten ab. Zu den häufigsten Therapieansätzen gehören:

Medikamentöse Behandlung

Bei leichten bis mittelschweren Fällen von Aortenisthmusstenose, die keine sofortige chirurgische Behandlung erfordern, können Medikamente zur Kontrolle des Blutdrucks eingesetzt werden. Diese Medikamente helfen, den Druck in der Aorta zu reduzieren und das Herz zu entlasten.

Chirurgische Behandlung

Für schwerere Fälle von Aortenisthmusstenose ist eine chirurgische Behandlung notwendig. Zu den Optionen gehören:
  • Aortenplastik: Hierbei wird die verengte Stelle in der Aorta durch eine chirurgische Erweiterung des betroffenen Bereichs behandelt.
  • Aortenersatz: In sehr schweren Fällen kann es notwendig sein, den betroffenen Teil der Aorta zu ersetzen, insbesondere wenn die Aorta stark geschädigt ist.
  • Ballonangioplastie: Bei dieser minimal-invasiven Methode wird ein Ballonkatheter in die verengte Stelle eingeführt und aufgeblasen, um die Aorta zu erweitern.

Langfristige Nachsorge

Nach einer erfolgreichen Behandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um sicherzustellen, dass keine weiteren Komplikationen auftreten und der Blutdruck im normalen Bereich bleibt. Patienten, die sich einer chirurgischen Behandlung unterzogen haben, müssen regelmäßig auf das Auftreten von weiteren Verengungen oder anderen kardiovaskulären Problemen überwacht werden.

Prognose

Die Prognose einer Aortenisthmusstenose hängt von der Schwere der Erkrankung, dem Zeitpunkt der Diagnose und der Behandlung ab. Bei frühzeitiger Erkennung und entsprechender Behandlung ist die Prognose in vielen Fällen sehr gut. Wenn jedoch die Erkrankung zu spät diagnostiziert oder unbehandelt bleibt, kann sie zu ernsthaften kardiovaskulären Problemen wie Herzinsuffizienz und Schlaganfall führen.