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Alopezie

Alopezie, auch als Haarausfall bekannt, betrifft weltweit Millionen von Menschen und kann sowohl Männer als auch Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen treffen. Haarausfall kann nicht nur das äußere Erscheinungsbild beeinflussen, sondern auch das Selbstbewusstsein und das psychische Wohlbefinden stark belasten. Alopezie ist dabei ein Überbegriff für verschiedene Formen des Haarausfalls, der durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden kann. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Alopezie.

Was ist Alopezie?

Alopezie bezeichnet den Zustand des Haarverlusts, der sowohl das Kopfhaar als auch andere Körperhaare betreffen kann. Der Begriff umfasst verschiedene Arten des Haarausfalls, die von lokalem Verlust bis hin zu vollständigem Verlust der Haare reichen können. Der Haarausfall tritt in verschiedenen Stadien und Mustern auf, abhängig von der Ursache und Art der Alopezie.

Häufige Formen der Alopezie

Es gibt mehrere Formen von Alopezie, die unterschiedliche Ursachen und Symptome haben. Die bekanntesten sind:

Androgene Alopezie (männlicher und weiblicher Haarausfall)

Diese Form des Haarausfalls ist die häufigste und betrifft sowohl Männer als auch Frauen, obwohl sie bei Männern weitaus häufiger und ausgeprägter ist. Sie wird durch genetische Faktoren und das Hormon Testosteron beeinflusst. Bei Männern beginnt der Haarausfall oft an den Schläfen und der Stirn, während er bei Frauen häufig eine allgemeine Ausdünnung des Haars betrifft, ohne jedoch die Haarlinie zu beeinflussen.

Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)

Diese Form des Haarausfalls tritt plötzlich auf und äußert sich durch runde, kahle Stellen auf der Kopfhaut oder anderen Körperstellen. Sie wird durch eine Fehlfunktion des Immunsystems verursacht, das die Haarfollikel angreift. In vielen Fällen wächst das Haar wieder nach, jedoch kann es auch wieder ausfallen.

Telogenes Effluvium

Diese Form des Haarausfalls ist oft vorübergehend und wird durch Stress, Krankheit, hormonelle Veränderungen oder Medikamente ausgelöst. Beim Telogenen Effluvium wechselt eine große Anzahl von Haaren gleichzeitig in die Ruhephase (Telogenphase), was zu einem verstärkten Haarausfall führt.

Anagen Effluvium

Diese Form des Haarausfalls tritt meist aufgrund von Chemotherapie oder starken gesundheitlichen Belastungen auf und führt zu einem plötzlichen und oft sehr intensiven Haarausfall. Da die Haarfollikel während dieser Phase stark geschädigt werden, ist der Haarausfall oft großflächig und betrifft den gesamten Kopf.

Traktionsalopezie

Diese Art von Haarausfall wird durch übermäßigen Zug auf das Haar verursacht, zum Beispiel durch das ständige Tragen von engen Frisuren wie Zöpfen oder Pferdeschwänzen. Langfristige Belastungen der Haarfollikel können zu irreversiblem Haarausfall führen.

Ursachen für Alopezie

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, die Haarausfall begünstigen können. Einige der häufigsten sind:
  • Genetik: Eine der Hauptursachen für Alopezie, besonders bei Männern, ist eine genetische Veranlagung. Die sogenannte androgenetische Alopezie ist eine erbliche Form des Haarausfalls, die oft schon in jungen Jahren beginnt.
  • Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Schwankungen, wie sie beispielsweise während der Schwangerschaft, nach der Geburt oder in den Wechseljahren auftreten, können Haarausfall verursachen. Auch Krankheiten wie Schilddrüsenstörungen oder Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) können den Haarwuchs beeinflussen.
  • Stress: Körperlicher oder emotionaler Stress kann zu Telogenem Effluvium führen, einer Form des Haarausfalls, bei der viele Haare gleichzeitig in die Ruhephase übergehen.
  • Ernährung: Mangelernährung, insbesondere ein Mangel an Eisen, Zink, Vitamin D oder Biotin, kann Haarausfall begünstigen. Eine ausgewogene Ernährung ist daher wichtig für die Gesundheit der Haare.
  • Medikamente und Chemotherapie: Bestimmte Medikamente, insbesondere Chemotherapeutika, Antidepressiva und Blutverdünner, können Haarausfall verursachen. Der Haarausfall ist oft vorübergehend, sobald das Medikament abgesetzt wird.
  • Autoimmunerkrankungen: Krankheiten wie Lupus oder Alopecia areata führen zu einer Fehlfunktion des Immunsystems, das die Haarfollikel angreift und den Haarwuchs hemmt.

 
Haarausfall

Symptome der Alopezie

Die Symptome von Alopezie variieren je nach Art der Erkrankung. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
  • Lokal begrenzter Haarausfall: Besonders bei Alopecia areata tritt der Haarausfall in runden, kahlen Stellen auf der Kopfhaut oder anderen Körperbereichen auf.
  • Allmählicher Haarausfall: Bei androgenetischer Alopezie tritt der Haarausfall meist schleichend auf und betrifft vor allem die Stirn- und Schläfenregionen bei Männern sowie eine allgemeine Ausdünnung des Haars bei Frauen.
  • Vermehrter Haarausfall nach der Haarwäsche: Beim Telogen Effluvium fällt vermehrt Haar aus, insbesondere beim Kämmen oder Waschen.
  • Kahle Stellen: Bei schwerwiegenderen Formen der Alopezie kann es zu großen, kahlen Stellen auf der Kopfhaut oder anderen Bereichen des Körpers kommen.

Behandlungsmöglichkeiten der Alopezie

Die Behandlung von Alopezie hängt von der Art und Ursache des Haarausfalls ab. Zu den häufigsten Behandlungsmethoden gehören:
  • Medikamentöse Behandlung: Für androgenetische Alopezie gibt es Medikamente wie Minoxidil, das direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird, um das Haarwachstum zu stimulieren. Bei Männern kann auch Finasterid verschrieben werden, um die Wirkung von Testosteron zu blockieren und Haarausfall zu verhindern.
  • Haartransplantation: Bei fortgeschrittenem Haarausfall und androgenetischer Alopezie kann eine Haartransplantation eine dauerhafte Lösung bieten. Dabei werden Haare aus anderen Körperbereichen entnommen und in die kahlen Stellen der Kopfhaut verpflanzt.
  • Lasertherapie: Es gibt auch nicht-invasive Methoden wie Lasertherapie, die das Haarwachstum anregen sollen, indem sie die Blutzirkulation der Kopfhaut fördern.
  • Hormonelle Therapie: Bei hormonell bedingtem Haarausfall, wie etwa nach der Geburt oder in den Wechseljahren, können Hormontherapien helfen, den Haarwuchs zu fördern.
  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann den Haarausfall verlangsamen und das Haarwachstum fördern.