Die Diagnose einer
Adnexitis basiert auf der Krankengeschichte, einer klinischen Untersuchung und weiteren diagnostischen Verfahren:
- Klinische Untersuchung: Der Arzt wird zunächst eine gynäkologische Untersuchung durchführen, bei der Schmerzen im Unterbauch sowie Empfindlichkeit beim Abtasten der Eileiter und Eierstöcke festgestellt werden können.
- Ultraschall (Sonographie): Eine transvaginale Ultraschalluntersuchung hilft dabei, eine mögliche Entzündung der Eileiter und Eierstöcke sichtbar zu machen und eventuelle Abszesse oder Flüssigkeitsansammlungen im Beckenbereich zu erkennen.
- Blutuntersuchung: Ein Bluttest kann erhöhte Entzündungswerte (z. B. C-reaktives Protein, Leukozyten) zeigen, die auf eine akute Infektion hindeuten.
- Abstrich und Kultur: Zur Identifikation der verursachenden Erreger kann ein Abstrich aus der Vagina oder dem Gebärmutterhals entnommen werden, um auf sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien oder Gonorrhoe zu testen.
- Laparoskopie: In seltenen Fällen, insbesondere wenn andere Diagnosen ausgeschlossen werden müssen oder die Entzündung nicht eindeutig nachweisbar ist, kann eine Bauchspiegelung erforderlich sein. Diese Untersuchung ermöglicht es, direkt in die Bauchhöhle zu schauen und den Zustand der Adnexe zu beurteilen.
Die Behandlung einer
Adnexitis hängt von der Schwere der Erkrankung und der Ursache ab. In der Regel wird eine
antibiotische Therapie eingeleitet, da bakterielle Infektionen die Hauptursache sind. Die wichtigsten Behandlungsoptionen umfassen:
- Antibiotika: Bei einer akuten bakteriellen Adnexitis werden in der Regel Breitbandantibiotika verabreicht, die gegen die häufigsten Erreger wie *Chlamydia*, *Gonokokken* und andere Bakterien wirken. In schweren Fällen kann eine intravenöse Antibiotikagabe notwendig sein.
- Schmerztherapie: Zur Linderung der Schmerzen werden oft Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen oder Paracetamol) und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt.
- Stationäre Behandlung: Bei schweren Fällen oder bei der Entwicklung von Komplikationen wie Abszessen kann eine stationäre Behandlung erforderlich sein. In einigen Fällen muss ein Abszess chirurgisch drainiert werden.
- Behandlung von Partnern: Falls die Infektion sexuell übertragbar ist, wird in der Regel auch der Sexualpartner des Patienten mitbehandelt, um eine erneute Ansteckung zu verhindern.
- Chronische Adnexitis: Wenn die Adnexitis chronisch wird, können langwierige Behandlungen erforderlich sein. Eine physiotherapeutische Behandlung oder ein gezieltes Schmerzmanagement kann helfen, die Beschwerden zu lindern.
Komplikationen
Unbehandelt oder bei verspäteter Behandlung kann eine
Adnexitis schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen:
- Eileiterverschluss: Eine chronische Entzündung kann zu Verwachsungen oder Blockaden der Eileiter führen, was die Fruchtbarkeit der Frau beeinträchtigt und in einigen Fällen zu Unfruchtbarkeit führen kann.
- Abszesse: In schweren Fällen kann sich ein Abszess in den Eileitern oder Eierstöcken bilden, der operativ entfernt werden muss.
- Peritonitis: Wenn die Entzündung auf den Bauchraum übergreift, kann eine lebensbedrohliche Peritonitis entstehen, bei der das Bauchfell entzündet ist.
Prävention
Die beste Prävention gegen
Adnexitis ist eine konsequente
Hygiene und der Schutz vor sexuell übertragbaren
Krankheiten. Zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen gehören:
- Verwendung von Kondomen: Der Schutz beim Geschlechtsverkehr, insbesondere bei wechselnden Partnern, kann das Risiko sexuell übertragbarer Infektionen deutlich reduzieren.
- Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen: Frauen sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei ihrem Gynäkologen wahrnehmen, um Infektionen frühzeitig zu erkennen.
- Vermeidung von ungeschützten Eingriffen: Invasive gynäkologische Eingriffe, wie eine Fehlgeburt oder eine IUP-Einlage (Spirale), sollten unter sorgfältiger ärztlicher Aufsicht erfolgen, um das Infektionsrisiko zu minimieren.