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AIDS
AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome) ist das Endstadium einer HIV-Infektion (Human Immunodeficiency Virus). Das Virus greift das menschliche Immunsystem an, insbesondere die CD4-Zellen (eine Art von T-Helferzellen), die eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen spielen. Ohne eine Behandlung kann die HIV-Infektion das Immunsystem so stark schwächen, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, sich gegen gewöhnliche Infektionen und bestimmte Krebsarten zu wehren. AIDS ist daher der Zustand, der entsteht, wenn das Immunsystem schwer geschädigt ist und der Körper anfällig für opportunistische Infektionen wird.
Obwohl AIDS in den 1980er Jahren erstmals als globale Gesundheitskrise wahrgenommen wurde, hat die medizinische Forschung seitdem bedeutende Fortschritte bei der Behandlung von HIV gemacht. Heute können Menschen mit HIV dank antiretroviraler Therapie (ART) ein nahezu normales Leben führen, ohne dass AIDS entwickelt wird. In diesem Artikel werden die Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden, Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsstrategien von AIDS näher betrachtet.
Was ist HIV und wie führt es zu AIDS?
HIV ist ein Virus, das durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma, Vaginalsekret oder Muttermilch übertragen wird. Der Hauptweg der Übertragung ist ungeschützter Sex mit einer infizierten Person, die Verwendung von kontaminierten Spritzen (zum Beispiel beim Drogenkonsum) oder die Übertragung von Mutter zu Kind während der Geburt oder durch das Stillen.
HIV infiziert CD4-Zellen, die Teil des Immunsystems sind. Das Virus dringt in die Zellen ein und repliziert sich darin. Im Verlauf der Zeit reduziert die Virusreplikation die Anzahl der CD4-Zellen im Körper, was zu einer Schwächung des Immunsystems führt.
Wenn das Immunsystem des Körpers so stark geschädigt ist, dass die Anzahl der CD4-Zellen auf weniger als 200 Zellen pro Mikroliter Blut sinkt und/oder opportunistische Infektionen oder bestimmte Krebsarten auftreten, wird der Zustand als AIDS diagnostiziert. Zu den häufigen Infektionen, die bei AIDS auftreten, gehören Tuberkulose, Pneumocystis-Pneumonie (eine Lungenentzündung), Kaposi-Sarkom und Candida-Infektionen.
Symptome von HIV und AIDS
Frühe Symptome einer HIV-Infektion können bereits 2 bis 4 Wochen nach der Ansteckung auftreten. Diese Phase wird als akute HIV-Infektion bezeichnet und kann grippeähnliche Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Hautausschläge umfassen. In dieser Phase ist das Virus besonders ansteckend.
Wenn HIV nicht behandelt wird, entwickelt sich die Infektion im Laufe der Zeit zu einer chronischen HIV-Infektion. Die Symptome können in dieser Phase weitgehend fehlen oder sehr mild sein. Ohne Behandlung kann die HIV-Infektion schließlich zu AIDS fortschreiten, was mit schwereren Symptomen und opportunistischen Infektionen einhergeht.
Zu den häufigsten Symptomen von AIDS gehören:
- Ständige Müdigkeit
- Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
- Fieber und Nachtschweiß
- Wiederkehrende Infektionen (wie Lungenentzündung, Tuberkulose, Pilzinfektionen)
- Blähungen, Übelkeit und Durchfall
- Hautausschläge oder Hautinfektionen
- Häufige Entzündungen der Lymphknoten
- Schmerzen und ungewöhnliche Kopfschmerzen
- Neurologische Symptome wie Gedächtnisverlust, Verwirrung, Schwierigkeiten bei der Konzentration oder Koordinationsstörungen
Diagnose von HIV und AIDS
HIV kann durch spezielle Bluttests diagnostiziert werden, die nach Antikörpern oder dem Virus selbst suchen. Zu den gängigen Tests gehören:
- HIV-Antikörpertest: Dieser Test sucht nach Antikörpern, die der Körper als Reaktion auf eine HIV-Infektion bildet. Ein positiver Test sollte mit einem weiteren Test (wie einem Western Blot) bestätigt werden.
- HIV-RNA-Test (PCR-Test): Dieser Test sucht direkt nach dem HIV-Virus und kann eine Infektion schon in sehr frühen Stadien nachweisen.
- CD4-Zellzahl: Ein wichtiger Marker, um den Zustand des Immunsystems zu beurteilen, ist die Anzahl der CD4-Zellen im Blut. Bei einer normalen Immunfunktion liegt die Zahl bei etwa 500 bis 1600 Zellen pro Mikroliter Blut. Eine Zahl unter 200 deutet auf AIDS hin.
- Viruslast-Test: Dieser Test misst die Menge an HIV im Blut und hilft dabei, die Aktivität des Virus zu überwachen.
Behandlung von AIDS
Obwohl es derzeit keine Heilung für HIV oder AIDS gibt, hat die Einführung der antiretroviralen Therapie (ART) die Lebensqualität und Lebenserwartung von HIV-positiven Menschen erheblich verbessert. ART besteht aus einer Kombination von Medikamenten, die das Wachstum des Virus hemmen und verhindern, dass es sich im Körper weiter ausbreitet.
Ziele der ART:
- Unterdrückung der Viruslast auf ein nicht nachweisbares Niveau
- Schutz des Immunsystems und Vermeidung von Opportunistischen Infektionen
- Verbesserung der Lebensqualität und Lebenserwartung
Die Medikamente in der ART wirken auf verschiedenen Ebenen, um die Vermehrung des Virus zu stoppen, indem sie die Reverse Transkriptase, das Integrase-Enzym oder die Protease des Virus blockieren. Menschen, die ART einnehmen, können das Virus in Schach halten und das Fortschreiten von HIV zu AIDS verhindern.
Zusätzliche Behandlungen:
- Behandlung von Opportunistischen Infektionen: Menschen mit AIDS benötigen oft Medikamente, um Infektionen zu behandeln, die aufgrund eines geschwächten Immunsystems auftreten.
- Symptomatische Behandlung: Medikamente zur Schmerzlinderung, Anti-Übelkeit und Appetitanreger können ebenfalls Teil der Behandlung sein.
Prävention von HIV und AIDS
Die Prävention von HIV ist ein entscheidender Bestandteil im Kampf gegen die Verbreitung von AIDS. Zu den wichtigsten Präventionsstrategien gehören:
- Verwendung von Kondomen: Die konsequente Verwendung von Kondomen beim vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr kann das Risiko einer HIV-Übertragung erheblich verringern.
- Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP): Dies ist eine medikamentöse Behandlung für HIV-negative Menschen, die ein hohes Risiko haben, sich mit HIV zu infizieren. Die tägliche Einnahme von PrEP kann das Risiko einer Ansteckung um mehr als 90% senken.
- Post-Expositions-Prophylaxe (PEP): Dies ist eine Notfallbehandlung, die innerhalb von 72 Stunden nach einer potenziellen HIV-Exposition eingenommen werden muss, um das Risiko einer Infektion zu verringern.
- Safer Sex Praktiken: Das Vermeiden von mehreren Sexualpartnern, der Verzicht auf Drogenkonsum und die Förderung von safer sex-Praktiken (wie die Verwendung von Safer-Sex-Schutzmaßnahmen) sind ebenfalls wichtig.
- Medizinische Betreuung während der Schwangerschaft: Schwangere Frauen mit HIV, die eine wirksame antiretrovirale Therapie erhalten, können das Risiko einer Übertragung des Virus auf das Kind während der Geburt oder des Stillens stark verringern.
- Nadel- und Spritzenhygiene: Die Verwendung von sauberen Nadeln und Spritzen für injizierbare Drogen ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der HIV-Prävention.
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