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Am Problem vorbei diskutiert, Herr Meisner!

MedPort - Kommentare - Am Problem vorbei diskutiert, Herr Meisner!
 
  
 
 
Wir weisen darauf hin, daß die im Kommentar geäußerte Meinung nicht die der Redaktion widerspiegelt, sondern die subjektiven Ansichten des Verfassers.

Es ist schon eine sehr traurige Rolle, die Sie und Ihre GlaubensgenossInnen in der öffentlichen Diskussion spielen. Sie kündigten in Ihrem Artikel in der F.A.Z. vom 15.06.1999 einen Skandal an. Dabei produzierten Sie selber einen. Nicht die Zulassung von Mifegyne® in Deutschland, sondern Ihre Haßtiraden und unerträglichen Vergleiche des Präparats mit Zyklon B (Interview mit der Rheinischen Post) sind skandalös. In gewohnter Scheinheiligkeit wettern Sie gegen ein "Tötungsmittel". Sie fragen polemiesierend, ob man denn noch von einer Arzenei sprechen könne, wo die "Substanz" ja zur Tötung von Gottes Geschöpfen entwickelt wurde.
Leider das Thema verfehlt, Herr Kardinal! Setzen! Fünf!
Warum verstecken Sie sich hinter diesen an den Haaren herbeigezogenen Argumenten. Als ob die Bezeichnung das Problem wäre! Ihnen ist es doch egal, daß Mifegyne® die Risiken von Schwangerschaftsabbrüchen mindert. Sehr inkonsequent gedacht! Freuen Sie sich doch lieber über den, durch die verringerte Unfruchtbarkeitswahrscheinlichkeit hervorgerufenen, reichen Kindersegen. Oder ist Ihnen die 20jährige, durch Ausschabung lebenslang Kinderlose lieber? Nehmen Sie doch einfach fünf Jahre später am Glück der verantwortungsvollen jungen Frau mit Ausbildung, die eine gesunde Frucht der Liebe in sich trägt und Ihr auch noch eine intakte Familie und ein hoffnungsvolle Zukunft bieten kann, teil.
Ihnen geht es doch gar nicht um die Vor- und Nachteile eines umstrittenen Medikaments. Sie sind schlicht und einfach gegen Abtreibung. Das ist Ihr gutes Recht! Das respektiere ich. Aber seien Sie doch um Gottes Willen, verzeihen Sie bitte diese Formulierung, ehrlich. Niemand würde sich an einer sachlichen Meinungsäußerung zur Abtreibungsdebatte stören. Aber Ihre gottverdammte Verlogenheit, und dafür bitte ich nicht um Entschuldigung, stinkt zum Himmel. Und Sie wissen besser als ich, wer das dort oben riechen muß!

Pascal Kaufmann